Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachtspost

Die Miniblondine ist schon grooooß - 4 Jahre alt und mächtig stolz darauf. Allerdings ist der Mensch ein Gewohnheitstier und diese Eigenschaft hat die Miniblondine perfektioniert. Abweichungen von ihren Gewohnheiten mag sie schon einmal generell nicht und wenn es um liebgewordene Annehmlichkeiten geht, geht sie auch auf die Barrikaden!

So mochte Madame auch mit 4 Jahren nicht von ihrer gewohnten Milchflasche vor dem Einschlafen lassen. Verweigerte man ihr diese, war an Schlaf nicht zu denken - nicht für sie und auch für keinen anderen! Auch Alternativen zur Babynahrung in der Flasche wie Milch, Wasser oder Saft wurden kategorisch abgelehnt.

Sehr zu ihrem Verdruss sagte ihr dann aber auch die Zahnärztin, dass es in ihrem Alter und ihren Zähnen zuliebe doch wirklich Zeit sei, sich von der Milchflasche zu trennen. Generell werden Vorschläge dieser Art, wenn sie von den eigenen Eltern kommen, natürlich nicht nur argwöhnisch betrachtet, sondern auch gleich verworfen. Bei Außenstehenden kann man ja zumindest mal darüber nachdenken.........aber das geht mit einer Milchflasche natürlich besonders gut.........

Vor einigen Tagen wiederholte die Zahnärztin dann, dass sie doch auch an ihre Zähne denken solle und sie könne die Flaschen ja auch einfach in ein Paket packen und an den Weihnachtsmann schicken! Na das war doch ein Vorschlag, über den sich nachzudenken lohnt! Ein Paket an den Weihnachtsmann ist  ja auch etwas besonderes!

Den guten Willen der Miniblondine ausnutzend, wurden dann zu Hause auch gleich sämtliche verfügbaren Flaschen in ein Paket gepackt, mit einem Brief versehen, zugeklebt und an den Weihnachtsmann nach Himmelpfort versandt.

Nachfragen blieben abends natürlich nicht aus, aber die Argumentation, dass wir ja gar keine Flasche haben, weil sie die alle an den Weihnachtsmann geschickt habe, fand sie so schlüssig, dass sie ab da ohne ihre Einschlafhilfe auskam.

Und da gute Absichten belohnt werden, trudelte kürzlich Post für die Miniblondine ein:

Samstag, 8. Dezember 2012

In der Weihnachtsbäckerei

Es gibt Brauchtümer, die nur erfunden wurden, um Eltern in den Wahnsinn zu treiben....eines davon: Weihnachtsplätzchen backen mit dem Nachwuchs....

Da ich dies schon vor laaaaanger Zeit erkannt habe, vermeide ich dieses alljährlich wiederkehrende Event. Aber nicht, dass ihr denkt, meine armen vernachlässigten Nachwuchsblondinen müssten ohne diese prägenden Erfahrungen aufwachsen:
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gut auch bei Vätern der Verdrängungsmechanismus funktioniert! So erklärt sich unser männlicher Bewohner jedes Jahr freudestrahlend freiwillig bereit, mit dem Nachwuchs Plätzchen zu produzieren - glatt vergessend, dass der Ablauf jedes Jahr gleich ist: Schon Tage vorher sind die Nachwuchsblondinen außer Rand und Band - am Wochenende backen wir Weihnachtsplätzchen!!! Kommt der Tag, würden sie am liebsten bereits im Morgengrauen beginnen, aber dieses Ereignis wird vom Elternvertreter streng auf den Nachmittag gelegt (schon allein deshalb, damit wir die Kindsmutter beknien können, den Teig doch bitte vorzubereiten und dafür zu sorgen, dass ausreichend Verzierungsmaterial vorhanden ist).

Geht es dann los, ist die Euphorie bei der Großen bereits verpufft und sie hat keine Lust! Zwei Kinder begeben sich aber enthusiastisch in die Weihnachtsbäckerei - irgendwann stößt die Fehlende dann doch dazu.
Geduld allerdings ist ein Fremdwort für sämtliche Nachwuchsblondinen - für ihren Vater allerdings genau so und so prallen jedesmal geballte Energien aufeinander: Die vereinigte Blondinenmacht, die alles sofort und jetzt und überhaupt haben und machen will, der alles zu lange dauert und wehe eine der Schwestern darf irgendwas früher als eine andere - und auf der anderen Seite der zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr ganz so freudig erregte Vater der Meute, der als Mann bekanntlich nicht multitasking-fähig und angesichts der ihm entgegenschlagenden Emotionen heillos überfordert ist.

Beim Ausstechen sind dann alle wieder glücklich vereint und eifrig bei der Sache:


















Da die Große dieses Jahr beschlossen hat, viiiieeellll zu groß zu sein für "Babykekse" zum Ausstechen, haben ich dann kurzentschlossen mit ihr ein paar Makronen gemacht - fand sie viiiieeell besser:















und auch die Nussecken, die ich bereits gestern gebacken hatte, fanden bei ihr Anklang:


Die härteste Geduldsprobe für den Nachwuchs ist aber grundsätzlich, wenn das Ausstechen ein Ende hat, die Plätzchen im Ofen backen und sie warten müssen, bis sie anfangen können zu verzieren................geht's noch nicht los????? Wo ist die Schokolade, die Streusel, die Zuckerperlen............können wir jetzt endlich??????????????????? Der Geduldsfaden beim volljährigen Begleiter wird kurz und kürzer..................aber dann finden sich alle zusammen, um ihr Werk zu vollenden:



Und natürlich müssen die ersten auch gleich getestet werden:

Während die Kinder gleich friedlich und geschafft ins Bett sinken werden (Achtung Ironie!), wird sich der Göttergatte in den Sessel sinken lassen und sich schwören "nie wieder! Nie wieder".......bis zum nächsten Jahr!

Freitag, 7. Dezember 2012

der Nikolaus

5. Dezember, der Abend vor Nikolaus

Die große Nachwuchsblondine weiß alles! Daran kann kein Zweifel bestehen...zumindest sie ist felsenfest davon überzeugt! Und natürlich weiß sie auch, dass es keinen Nikolaus gibt, bzw. dass dieser schon lang tot ist und deshalb natürlich keine Sachen über Nacht bringen kann - so nämlich!

Bemerkenswert allerdings, dass das die anderen beiden Nachwuchsblondinen nicht die Bohne interessierte. Sonst ist immer alles, was die große Schwester erzählt, der Nabel der Weisheit, aber hier hörten sie nicht einmal richtig hin. Sie freuten sich, dass der Nikolaus am nächsten Tag kommen würde.

Entsprechend enthusiastisch stellten sie, bevor es ins Bett ging, je einen Stiefel vor die Tür. Um auf Nummer sicher zu gehen (und nicht, weil sie glaubt, dass der Nikolaus käme), stellte auch die Große ihren dazu.
Es war kalt an dem Abend und zwar sehr kalt. Die armen Stiefel froren bitterlich......allerdings konnte ich sie erst erlösen, als die große Nachwuchsblondine, unsere Nachteule, fest schlief.

In der Nacht schneite es....

am nächsten Morgen hingen drei begeisterte Kinder am Fenster, um den Schnee zu bewundern........da sahen sie es!! Eine einsame Fußspur zog sich von der Straße durch die Einfahrt bis zur Haustür und wieder zurück! Kein Zweifel, der Nikolaus war da!!!! Da gab es kein Halten mehr und die abgeklärte Große vornweg!
Dass der Papa die Stiefel schon hereingeholt hatte, damit sie nicht im Schnee versinken, fanden sie absolut verständlich und seither kam kein Wort des Zweifels mehr aus dem Mund der großen Nachwuchsblondine.

Und was lernen wir daraus? Ein Zeitungsabo, bei dem die Zeitung in aller Herrgottsfrühe kommt, ist Gold wert ;-)

Sonntag, 11. November 2012

Verwirrende Familienverhältnisse

Ich komme aus einer großen Familie. Für meine Mädels ist es normal, dass sie viele Onkel und auch Tanten haben, damit sind sie aufgewachsen. Länger hat es gedauert, bis ihnen klar war, ob die Onkel/Tanten zu Mamas Seite gehören oder zu Papas. Da auf der Seite unseres einzigen männlichen Mitbewohners nicht gar so viele Leute sind (ein Bruder, eine Schwester, jeweils verheiratet), ging das noch - im Zweifelsfall gehörten sie zu Mamas Seite, da war die Wahrscheinlichkeit immer hoch, richtig zu liegen.

Bemerkenswert einfach war es für sie, zu identifizieren, welcher Teil von Onkel/Tante jetzt tatsächlich blutsverwandt und welcher angeheiratet war: Auf der Seite ihres Papas aufgrund der Chancengleichheit recht simpel - auf der Seite der Mama lag man bei der Vermutung, der Onkel sei Mamas Bruder (fast) immer richtig. Die einzige Schwester, die ich mein eigen nenne, ist erklärte Lieblingstante der Nachwuchsblondinen, weil sie sie von klein auf viel gesehen haben und sie ihnen mittlerweile auch eine Cousine zum Spielen geliefert hat - das merkt man sich!

Beim heutigen Mittagessen meinte die mittlere Nachwuchsblondine ohne näheren Zusammenhang zu ihrer großen Schwester: "Weißt du noch, als du "Baby Benno" gesagt hast und das war aber Baby Anton?" Ja, hm, an dieses Versehen wollte die große Nachwuchsblondine nicht wirklich erinnert werden und meinte nur: "Ist ja auch verwirrend, lauter Babies....."
Nachsichtig meinte ich daraufhin, dass Benno ja Weihnachten bereits ein Jahr würde und entsprechend den offiziellen Babystatus verlieren würde. Aber damit konnte ich sie nicht besänftigen, sondern musste mir stattdessen predigen lassen: "Na, Mama, mal ehrlich! Früher war das ganz einfach: Da war ich da und Anna und Missi!" Ja das stimmt, Melissa, Cousine Nr. 1 ist nur 10 Monate jünger als unsere Große und gehörte von Anfang an dazu - sie war halt immer da. - und dann gab es jahrelang keine Veränderung.

Doch dann begann eine hektische Zeit ihre Schatten voraus zu werfen: Im Sommer vor der Geburt der Miniblondine bekamen die Mädels ihren ersten Cousin. Da dieser nicht nur der erste Junge, sondern auch noch dem Papateil zugehörig war, bestand da keine Verwechslungsgefahr.
Fast zeitgleich mit der Miniblondine wurde dann Cousine Nr. 2 geliefert, die Tochter der erwähnten Tante. Da sie und Caro von klein auf eine wahnsinnige Einheit (im wahrsten Sinne des Wortes) bildeten, war auch da alles klar und keine Verwirrung möglich.

Doch dann kam es Schlag auf Schlag, zumindest von den Mädels so empfunden! Da wir in der Zwischenzeit 300 km vom Rest der Verwandtschaft entfernt wohnen, bekommen die Mädels dass dann immer nur theoretisch erzählt mit oder geballt erfahren, wenn wir auf Verwandtenbesuch sind! Erst wurde Cousin Nr. 2 geboren (der kleine Bruder von Cousin Nr. 1), vor einem Jahr dann folgte "Baby Benno" - der Arme wird den Beinamen "Baby" wohl auch als Teenie noch von meinen Mädels hören, das scheint für sie eine unumstößliche Einheit zu sein....ein halbes Jahr darauf folgte "Baby Anton" - und jetzt wurde auch noch angedroht, dass es um Weihnachten herum eine weitere Cousine gäbe - zumindest die große Nachwuchsblondine scheint kapituliert zu haben und bat um Erstellung eines unmißverständlichen Stammbaums mit Fotos - da könne sie dann wenigstens immer nachlesen, wer zu wem gehört......ich habe es unterlassen, sie darauf hinzuweisen, dass es noch diverse Onkel ohne Nachwuchs gebe, bei denen sich das noch ändern kann.....

Anstatt nun das Thema zu wechseln, war die mittlere Nachwuchsblondine mittlerweile so darin vertieft, dass sie den Faden weiterspann: "Wenn ich mal ein Baby bekomme, wer ist denn dann die Oma?" "Die Oma von deinem Baby bin dann ich und deine Schwestern sind die Tanten." Die Miniblondine schüttete sich aus vor Lachen: Tante Caro.....hihihii. Die große Nachwuchsblondine sagte, das gehe so nicht, Tante Bekka klinge sch.......öhm ja. Aber die Anfangsfrage schien noch nicht ausreichend beantwortet und so wurde nachgefragt: "Aber was ist denn dann mit Oma Sigrid?? Ist die dann keine Oma mehr?" "Doch klar, die Oma bleibt deine Oma und von deinem Baby ist sie dann die Ur-Oma!" Großes Gelächter am ganzen Tisch, bis die Große dann meinte: "Ist ja auch klar, die sagt uns ja immer, wann wir los müssen, da muss man dann Uhr-Oma werden!"

Freitag, 6. Juli 2012

Es waren einmal....ruhige Freitagnachmittage

Früher waren meine Freitagnachmittage die ruhigsten der ganzen Woche. Freitags hab ich nämlich schon mittags Feierabend bzw. Wochenende. Das ist per se ja schomal toll!
Dazu kommt, dass ich dann auch nur ein Kind zu Hause habe, die Schule meint nämlich, Eltern arbeiten freitags nicht und bieten so die Betreuung nur bis einschließlich Donnerstag an.
Schon dies wird sich jetzt ändern, weil die mittlere Nachwuchsblondine schon in den Startlöchern steht, um nach den Ferien die Schule zu erobern...aber zurück zu meine Freitagnachmittagen.

Da die große Nachwuchsblondine es genießt, einige Stunden ohne ihre kleinen Schwestern zu sein un diese wiederum darauf pochen, bloß erst nach der Kaffeepause abgeholt zu werden, waren Freitagnachmittag die, wo man sich tatsächlich mal mit Kaffee und Buch aufs Sofa verziehen konnte, alternativ auch mal ein Ründchen Schlaf nachholen (in 9 Jahren baut sich einiges an Schlafmangel auf, das darf nur stückchenweise abgebaut werden, sonst würde man wahrscheinlich nie wieder aufwachen...).

All diese Ruhe und Beschaulichkeit änderte sich abrupt letzten Herbst, als der Kommunionunterricht der Erstgeborenen begann - der war dann immer freitags und damit der Nachmittag auch voll ausgeschöpft, da wir erst bis in die Kreisstadt fahren mussten, etc... All das ist jetzt vorbei, Madame ist Ende Mai zur Erstkommunion gegangen, meine Freitage könnten wieder beschaulich sein....aber irgendwie, wenn einmal der Wurm drin ist...irgendwas war immer die letzten Wochen und auch heute sieht es nicht gut aus.

Gut fing der Tag sowieso nicht, wachte ich doch mit mörderischen Kopfschmerzen auf. Diese wurden medikamentös niedergekämpft und so kam ich durch den Vormittag. Allerdings bin ich sowas von hundemüde, dass in meinem Kopf nur der eine Satz Platz hat: "Ich müsste jetzt ein Stündchen schlafen..." Ein Sofa kann so etwas verführerisches sein.....aber nein, das Schicksal hat etwas anderes vor. Anstatt mich darnieder zu legen, werde ich die zurückgekehrten Armeen des Kopfschmerzes mit einer kleinen bunten Pille erneut in die Schranken weisen, drei Kinder um mich scharen (davon allerdings nur zwei meine eigenen) und meinen Nachmittag in der Grundschule verbringen.

Die Grundschule hatte diese Woche Projektwoche und heute ist die unvermeidliche Präsentation. Selbstgemachte Kunstwerke wollen nicht nur bestaunt, sondern auch erworben werden (die selbstgemachten Aquarien der Großen stehen zum Verkauf und es liegt ja wohl auf der Hand, dass die Kinder die Eltern moralisch direkt verpflichtet haben, bloß das eigene auch zu kaufen!!!!) und damit die Eltern sich nicht nach der unvermeidbaren halben Stunde aus dem Staub machen, hat sich die Schule dieses Jahr etwas besonders perfides einfallen lassen: Parallel zur Präsentation der Projekte findet eine Spiel- und Sportveranstaltung auf dem Schulhof statt, bei dem die Schulkinder anweisend zu sein haben.....heißt, vor 17 Uhr kein Entkommen.
Naja, parallel werde ich die Chance nutzen, dem Demnächst-Schulkind sein demnächst-Klassenzimmer zu zeigen und so kann sie schon einen Blick auf ihre demnächst-Klassenlehrerin werden.....auf in den Kampf!

Freitag, 15. Juni 2012

Auf dem Abstellgleis

Die Miniblondine mit ihren 3 Jahren, weiß genau, wo es im Leben lang geht. "Mama, der Papa ist mein Prinz!" strahlt sie. Soll sie es genießen, solang es dauert, denke ich....aber damit nicht genug: "Wenn ich groß bin, dann heirate ich den Papa, weil der mein Prinz ist!" "Ja, hm, der Papa ist aber doch schon mit mir verheiratet" wage ich einzuwenden.

"Mama, man kann nur einen heiraten" Der Maus kann man nichts vormachen. "Genau Schatz!" Gibt ja bestimmt noch mehr Prinzen auf der Welt, da wird sich auch einer für sie finden, oder? Falsch gedacht!

"Du musst dir dann einen neuen Mann suchen!" An Selbstbewußtsein und anscheinend auch langfristiger Planung mangelt es ihr anscheinend nicht. Aber sie ist nicht herzlos und denkt auch an ihre Mitmenschen: "Wenn du keinen anderen Mann findest, dann hilft dir der Papa dabei!" Damit war das Thema für sie erschöpfend erörtert...

Auch unsere mittlere Nachwuchsblondine hat ihre Zukunft schon geplant! Nachdem sie sich monatelang mit einem gleichaltrigen Jungen ihrer Kindergartengruppe einig war, dass sie beide heiraten, hat sie ihm jetzt den Laufpass gegeben! Sie wolle lieber "alleinstehend" (O-Ton Anna!!) bleiben, denn wenn man heiratet, bekommt man irgendwann Kinder und darauf hätte sie dann keine Lust! Ich habe es dabei bewenden lassen, 6 Jahre fand ich für eine tiefgründige Erörterung von Verhütungsmethoden dann doch zu jung....

Zumindest von der großen Nachwuchsblondine dürfen wir Enkel erwarten! Die bekommt nämlich mindestens drei Kinder und weil sie ihre Zeit für sich und ihren Mann und zum Einkaufen braucht, müssen ihre Kinder dann bei uns wohnen - na Prost Mahlzeit!

Mittwoch, 13. Juni 2012

Warten auf den Sommer

Bücher haben Widmungen, wieso also nicht auch Blogeinträge? Dieses Posting widme ich Magda, die sich bitter über die Leere hier im Blog beschwert hat und auch Zeitmangel und aktuell Gipsarm nicht gelten lässt - Magda, du siehst, ich tue mein Bestes!

Wir warten alle sehnsüchtig auf die Sommerferien, die dieses Jahr hier in Niedersachsen leider erst Ende Juli beginnen - etwas mehr als 5 Wochen noch.
Damit endet nicht nur (endlich) das dritte Schuljahr der großen Nachwuchsblondine, sondern auch die Kindergartenzeit der mittleren, von ihr sehnsüchtig erwartet. Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, hoffe ich aktuell, dass dieses kommende Schilkind auch nach der Einschulung noch gern in die Schule geht - wäre doch eine nette Abwechslung...

Nachdem zwei von drei Nachwuchsblondinen nacheinander die Windpocken hatten, bereits zum zweiten Mal, läuft aktuell die Meutenmama mit Gips rum, natürlich rechts, muss sich ja lohnen... Gebrochen habe ich mir Gott sei Dank nichts, dafür eine Nervenentzündung, oder wie Anna im Kindergarten verkündete: "Die Mama hat Nerven!"
Aus diesem Grund muss die Meute zur Zeit auf den gewohnten Nachmittags-Shuttleservice verzichten und wir laufen gemeinschaftlich nach Hause.
Da Anna nicht wirklich geduldig ist und vom Forscherdrang ihrer jüngeren Schwester, der das Tempo deutlich bremst, genervt und außerdem recht selbständig, lässt sie sich meist den Schlüssel aushändigen und geht schon vor - bisher immer problemlos.

Heute also marschiert sie auch vor, ich sehe sie ca. 200 Meter weiter einige Worte mit dem GaLa-Bauer wechseln, der zwischen seinem Auto und dem Garten hin und her springt. Dann geht sie weiter. Als wir auf Höhe des GaLa-Bauers ankommen, fragt der, ob das meine Tochter gewesen sei, was ich schlecht verneinen kann. Hach, das sei ja ein ausgesprochen höfliches Kind, da gäbe es nix! Das freut das Mutterherz!! Nachfragen zu Hause haben ergeben, dass sie gefragt hat, ob sie da durch gehen dürfe.

Der Weg führt den größten Teil eine schnurgerade Straße entlang, sodass wir Anna auch auf weitere Entfernung gut im Blick haben. Selbiger verdunkelt sich meinerseits, als ich sehe, wie sie sich mit einer Frau unterhält - das Kind weiß doch, dass sie nicht mit Fremden reden soll!! Unruhe macht sich breit, als sich die Frau, die vorher an einer Mauer gelehnt stand, sich mit Anna zusammen in Bewegung setzt. Da die Miniblondine den Ernst der Lage nicht übersehen kann und sich entsprechend weigert, das Tempo anzuziehen, flitzt Becky vor, um ihre Schwester zum Anhalten zu bewegen. An der nächsten Querstraße muss Anna abbiegen, was sie auch tut, während die andere Frau weiter geradeaus geht.

Als Caro und ich dann endlich auch um besagte Kurve kommen, hören wir schon von Weitem, wie Rebecca ihrer jüngeren Schwester die Leviten liest: "...und was hättest du denn gemacht, wenn die Frau einfach deine Hand genommen und die mitgezerrt hätte?! Hast du vergessen, wie das in dem Buch "Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit" war? So etwas will ich nicht nochmal erleben, das nächste Mal denkst du vorher nach!"
Was war ich stolz auf sie!