Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Donnerstag, 29. Dezember 2011

motorische Inkompetenz

Gerade läuft im Fernsehen der 2. Teil von Bridget Jones, ich liebe Bridget Jones, ich liebe den englischen Humor und außerdem muss man ehrlicherweise zugeben, dass ein Großteil meiner Selbst in diesem Film vorkommt, nein nicht das dramatische Hin und Her zwischen Bridget, Hugh-Hushpuppie-Grant und Mr. StockimHintern, zu derartiger Dramaturgie neige ich normalerweise nicht, aber auch ich bin überzeugt, man kann problemlos von Schokolade, Eis, Kaffee, Nikotin und Alkohol leben - und zwar ausschließlich und noch eines ist uns beiden gemein - die motorische Inkompetenz und die Fähigkeit, kein Fettnäpfchen auszulassen.

Kurz vor Silvester neigt man ja zum Jahresrückblick und ich muss sagen - das nahezu vergangene war bemerkenswert arm an Unfällen - sehr ungewöhnlich für mich.....lässt man man die letzten Dezemberwochen außer acht, in denen ich mehrfach Gast der Notaufnahme war (und das auch noch vollkommen ohne mein Zutun), ist es schon fast rekordverdächtig.

Aber man muss auch die positiven Seiten sehen: ich sorge immer dafür, dass gestresste, überarbeitete Ärzte auch mal etwas zu Lachen haben.....
Landet man an einem Sonntag Nachmittag in der chirurgischen Ambulanz, sind die armen Ärzte dort bereits seit Stunden mit diversen Fußballverletzungen beschäftigt, da komme ich gerade recht - Bänderriss, typische Sportverletzung! So fragt auch gleich die Ärztin: "Sportunfall?" Ich finde, meine Ehrlichkeit muss man mir hoch anrechnen!! "Nein, aus der Dusche gestiegen" - und JA! Man kann sich problemlos die Außenbänder reißen, indem man aus der Duschwanne steigt *grummel*

Oder ein weiteres Beispiel für mein selbstloses Arztaufmuntern: Ich lande beim Chirurgen (wieder einmal), irgendeiner der vielen Millionen Handwurzelknochen ist gebrochen....Chirurg: "gefallen?", ich: "Ja!" - endlich mal einer, dem das reicht!! ...... zu früh gefreut "wie ist das denn genau passiert???"
"öhm ja.....unser Fußboden im Wohnzimmer ist dunkelbraun, als ich von der Küche ins Wohnzimmer flitzte, habe ich so die Katzenkotze auf dem Boden übersehen, bin volle Kanne drin ausgerutscht, sah meine Beine noch an meinen Ohren vorbeifliegen und das war's dann..."

In diesem Sinne: auf ein gesundes 2012!

Dienstag, 20. Dezember 2011

die heeren Vorsätze

Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert


Naja, da ist es wenigstens warm, von Kälte bekomme ich eh zu schnell Verspannungen...


Nein, ich habe nicht Weihnachten übersprungen und bin schon bei den Vorsätzen fürs Neue Jahr - DA bin ich realistisch, ich nehme mir nichts vor, dann kann auch nichts schief gehen.
Aber jedes Jahr VOR der Adventszeit nimmt Frau sich soooo viel vor, was alles aber dieses Jahr bestimmt gemacht werden muss:


- rechtzeitig vor Beginn der Adventszeit alle Geschenke haben: okay, zumindest bestellt waren sie alle, mittlerweile sind auch alle eingetrudelt, DAS hat geklappt!


- den lieben Verwandten nette Weihnachtskarten mit den Nachwuchsblondinen drauf schicken: 2003 (da gab es nur eine Nachwuchsblondine) habe ich das sogar geschafft! Mittlerweile beschwert sich allerdings gerade der ältere Teil der Verwandtschaft lautstark, dass sie gar nicht mehr wissen, wie die Mädels aussehen; hat natürlich auch in diesem Jahr zeitlich nicht hingehauen, nicht einmal ein passendes Foto war möglich....


- die Geschenke zeitnah verpacken: naja, zeitnah ist ja ein dehnbarer Begriff....heute ist noch keines verpackt....ist auch momentan etwas schwierig, da die Miniblondine selten vor mir schläft und wenn dann doch mal, der Elan nicht mehr da ist....


- die Geschenke, die einen weiteren Weg haben, rechtzeitig auf die Reise schicken, damit sie auch pünktlich ankommen....ja die stehen noch immer im Arbeitszimmer....


- alle haltbaren Lebensmittel, die für die Feiertage benötigt werden, mindestens eine Woche vorher im Haus haben, um dem Weihnachtseinkaufschaos zu entgehen...hach ja, aktuell schwanke ich noch zwischen Donnerstagabend oder Freitagmorgen einkaufen.....diese Woche wohlgemerkt, nicht bereits letzte...aber immerhin, der Tisch für den 2. Weihnachtstag beim Griechen ist reserviert (fiel mir gestern doch siedenheiß ein)....


Es ist mir nach wie vor schleierhaft, warum das nicht mal ein Jahr alles klappt....wobei ich es doch besser wissen sollte: hat es nicht geklappt, als ich noch ganztags daheim bei den Nachwuchsblondinen war, wie soll es jetzt, neben Arbeit, Kinder, Haushalt, etc noch klappen...aber so ganz mag man sich von den Hoffnungen ja nicht verabschieden...




......aber nächstes Jahr klappt es bestimmt!

Donnerstag, 24. November 2011

Evolution sucks!

Dank kranker Miniblondine bin ich diese Woche nicht arbeiten. Wobei das so nicht richtig ist, ich verteile den größten Teil meiner Arbeit auf die frühen Morgen- oder die Abendstunden, wenn der Herr des Hauses in selbigem weilt und erledige das, was möglich, von zu Hause aus. Statt mit erwachsenen Menschen im Büro, verbringe ich meine Tage mit einer entweder mies gelaunten, weil müde und kranken Miniblondine oder einer mies gelaunte, weil kein Fieber und nicht ausgelasteten Miniblondine - läuft im Endeffekt auf dasselbe raus - Entspannung geht anders.
Als das Fieber es dann aber doch schaffte, die Miniblondine zu 50 Minuten Koma zu bringen, hatte ich so die Gelegenheit, mich mit Informationen, die niemand braucht, im TV abzulenken....es ging um Stress von Mann und Frau, wenn Arbeit und Familie im Spiel sind. Das getestete Paar: Mann, Anfang 40, Projektleiter, bis 17:30 Uhr außer Haus; Frau, ungefähr gleich alt, arbeitete bis 14 Uhr als Erzieherin und kümmert sich den Rest des Tages um die beiden halbwüchsigen Söhne, Haushalt, Einkauf, etc. Die Stress-Messgeräte messen erst ab Feierabend....Frau kommt nach Hause, Kinder ebenfalls, Mittagessen, Haushalt, Hausaufgaben, Wäsche, Einkauf, Garten, etc.....17:30 Uhr - der Mann kommt nach Hause. In der Woche macht er schonmal gar nichts im Haushalt oder wie er sagte "seine Mitarbeit in der Woche beschränkt sich darauf, mit seinen Söhnen Vokabeln zu lernen" und am Wochenende muss er ausruhen.....Mann kommt schon mit hohem Stresspegel nach Hause ("Ich hab ja noch nicht alles hinter mir gelassen, was tagsüber so gelaufen ist..."), 20 Minuten Hausaufgabenbetreuung - der Stresspegel schnellt ins Unermessliche, wobei der Nachwuchs brav am Tisch sitzt und fleißig mit macht (das kenne ich hier gaaaanz anders!) und selbst als Mann danach Fußball schauend vor dem Fernseher sitzt, sinkt der Stresspegel nicht ab! Die Frau, die während er Fußball guckt, noch immer mit der Wäsche beschäftigt ist, hat den gesamten Nachmittag und Abend über einen moderaten Stresspegel. Die konsultierte Psychologin erklärt, dass das halt evolutionsbedingt sei: die Frau mache zwar sehr viele unterschiedliche Arbeiten den Tag über, entsprechend erledigt sie deutlich mehr als ihr Mann - aber Frau sei das ja gewohnt, von daher stresst es sie nicht so sehr, sie habe gelernt, damit umzugehen. Männer hingegen fühlen sich schneller gestresst!

Der Mann hat damit klar erwiesen gesehen, dass sein Leben viel stressiger ist!! Hallo?????? Nur weil Mann nicht in der Lage ist, damit UMZUGEHEN, ist das doch wohl bitte kein Freifahrtschein, einfach nichts mehr zu machen??? Den Kommentar des hauseigenen Y-Chromosomenträgers, wenn er dies hier liest, kann ich mir schon selbst ausmalen  - im Endeffekt läuft es doch darauf hinaus, dass wir Frauen von der Evolution verarscht wurden - Evolution sucks!

Mittwoch, 16. November 2011

Pippi vs. Annika

Wer denkt, nach nahezu zwölf Jahren Ehe würde man seinen Partner in- und auswendig kennen und nichts Ungeahntes könnte mehr zutage treten - der irrt!

So geschehen gestern Abend, während die Miniblondine Pippi Langstrumpf schaute. Der hauseigene Y-Chromosomenträger erwähnte nebenbei, dass er Pippi noch nie leiden konnte...naja, kein Drama, nicht jeder Mensch muss Pippi Langstrumpf lieben......aber Annika fand er schon als Kind scharf!

DAS allerdings machte mich kurzzeitig sprachlos - und wer mich kennt weiß, dass das kein Zustand ist, in den man mich so ohne weiteres versetzen kann!

ANNIKA!!! Dieses ewig heulende, verängstigte Streberkind, dass selbst, als sie von zu Hause abhauen, darauf achtet, dass ihr Bruder sich die Ohren wäscht!!!!! Dieser Dauerjammerlappen, der immer Angst hatte, ihr würde werweißwas passieren oder noch schlimmer, ihre Eltern könnten etwas mitbekommen!!
Und was sagt das über mich aus, die ich ja mit jemandem verheiratet bin, dessen Lieblingsfrauenbild sie entspricht????
Naja zumindest in der Hinsicht konnte ich mich selbst dann wieder beruhigen....immerhin war schon immer klar, dass ich sowieso nicht dem entspreche, was er sich unter einer Traumfrau vorgestellt hat, damals, als er mich noch nicht kannte ;-)

Zur besseren Verständlichkeit, warum ich das als Kompliment auffasse: mein mir angetrauter allerliebster Göttergatte ist konservativ bis ins Mark - guckt man im Duden unter "konservativ" wird man bestimmt ein Bild von ihm finden....aber wer hätte gedacht, dass das quasi ein Geburtsfehler ist?? Naja, hätte man ihn vor mehr als 12 Jahren gefragt, wie die Frau aussieht, die er mal zu heiraten gedenkt, wäre da bestimmt ein typisches Banker- oder Sekretärsmäuschen skizziert worden....da passe ich als gepiercte, tätowierte Raucherin mit gefärbten Haaren (damals waren sie noch rot) ja nun wahrlich nicht rein...aber wie heißt es so schön: "reality bites!"

Dienstag, 15. November 2011

Wunschzettel

So, jetzt ist es soweit. Der letzte Nachwuchsblondinengeburtstag liegt hinter uns, womit offiziell die Weihnachtszeit eingeläutet wird.
Da es bis Advent und Plätzchenbackzeit noch ein bißchen hin ist, fangen wir traditionsgemäß mit dem Wunschzettelschreiben an - so geschehen am letzten Wochenende von den beiden Großen. Da die mittlere Blondine des Schreibens noch nicht mächtig ist und die ältere gern darauf verzichtet, wurde auch dieses Jahr ausgeschnitten und aufgeklebt. Waren dafür bisher Hunderte von Katalogen vonnöten, beschränkte sich dies diesmal auf eine einzige Zeitschrift: Monster High!!!!

Für alle Menschen, die KEINE Töchter im Barbiewahnalter haben - Monster High Barbies sind eine Mischung aus Barbie und Monster (wahlweise Gene von Dracula, dem Werwolf, Yeti, Frankenstein, usw) - farblich mal eine Abwechslung zu rosa und Glitzer (viiieell schwarz und Glitzer), aber ansonsten haut mich das nicht vom Hocker...muss es wohl aber auch nicht...
Brav wurden die Wunschzettel postalisch dem Christkind übersandt - ja dem kann man tatsächlich Schreiben und soll wohl auch einen Antwortbrief bekommen, auf den warten wir noch.

Den Glauben an das Christkind genieße ich dieses Jahr noch - wer weiß, ob er nächstes Jahr noch vorhanden ist? Immerhin findet sich die große Nachwuchsblondine mit ihren mittlerweile 8 Jahren total cool und erwachsen. Dass ein Osterhase keine Eier bringen kann, ist ihr schon lange klar. Auch dass wir Nikolaus in Gedenken an den guten Bischof von Myra feiern, weiß sie. Kürzlich hat ihr dann jemand (natürlich ein männliches Exemplar) erzählt, dass auch der Weihnachtsmann nur ein Phantasieprodukt ist! Das allerdings hat sie nicht weiter belastet, kommt doch bei uns - zugegeben eine Rarität hier in Norddeutschland - das Christkind. Und an dessen Existenz hat sie - bisher - noch nie gezweifelt. So genießen wir noch einmal die Hingabe in dieser Richtung, ist doch zu erwarten, dass die Skepsis da nächstes Jahr schon deutlich größer ist...

In diesem Sinne wünsche ich allen hier eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit - doch doch, das ist mein Ernst. In meinem Fall zugegebenermaßen wohl eher ein Wunsch, der jeglicher Realität entbehrt. Glänzten doch bisher das ganze Jahr über Ruhe und Besinnlichkeit mit Abwesenheit, so würde es mich arg wundern, sollten diese beiden Schwestern jetzt noch hier Einzug halten.....aber wünschen darf man sich ja was ;-)

Samstag, 5. November 2011

Alle Jahre wieder...

..nein, ich bin noch nicht in der Weihnachtszeit angekommen. Diese beginnt seit einigen Jahren immer erst NACH dem letzten anstehenden Kindergeburtstag - nämlich morgen!
Kindergeburtstag - schon wieder....der letzte liegt ja noch gar kein Jahr zurück, sondern erst knapp 3 Monate (Kindergeburtstag ) - aber die mittlere Nachwuchsblondine jährte sich vor einem Jahr das letzte Mal. Heute wurde sie 6! Alle Eltern wissen, dies ist ein wichtiges Alter und das kommende Jahr wird einiges an Neuerungen bringen, nicht zuletzt die Einschulung, auf die sie sich auch schon mächtig freut (hoffen wir, dass die Freude länger anhält als bei ihrer älteren Schwester, die direkt nach der Einschulungsfeier meinte, das brauche sie nicht nochmal...).

Als Novemberkind hat sie ja schon den Nachteil, dass Gartenparty im Normalfall ausfällt  - was nicht an mir liegt, sondern an den heutigen Kindern, die im Garten feiern bei 10 Grad inakzeptabel finden *schulterzuck*, warum auch immer....
Wie ihr meinen Ausführungen aus o. g. Posting entnehmen könnt, ist Kindergeburtstag für Eltern kein Ponyhof und wir dachten: machen wir es uns doch diesmal einfach! Bieten wir dem armen benachteiligten Herbstkind etwas besonderes. Hat doch kürzlich selbst hier, im großen norddeutschen Plattland, in erreichbarer Nähe ein Indoorspielplatz eröffnet (für alle, die sich wundern: das nächste Kino ist 50 km entfernt....)
Im Internet recherchiert, natüüürlich werden Kindergeburtstage angeboten, wählbar drei Pakete in unterschiedlichem Umfang - hey, nehmen wir das Rundum-sorglos-Paket!
Rundum-sorglos fängt schon mit den Vorbereitungen an: man braucht kaum was vorzubereiten, sich keine Spiele überlegen, keinen Kuchen oder Muffins backen - man packt ein paar Packungen Süßkram und die entsprechenden Kinder ein und los geht's. Ein weiterer Vorteil war, dass die Zahl der einladbaren Kinder sich gleich selbst festlegte: Außer uns beiden Erwachsenen und den drei hauseigenen Nachwuchsblondinen passen noch drei Kinder nebst Kindersitz ins Auto - dieses Argument überzeugte auch das Geburtstagskind problemlos - drei Kinder konnten eingeladen werden.

Heute Nachmittag zogen wir dann los Richtung Indoorspielplatz - die Kinder mächtig aufgeregt, kaum angekommen, wollten sie erst gar nicht den Geburtstagstisch sehen, sondern gleich loslegen - jaja, die bösen Erwachsenen..bestand ich doch darauf, dass die Kinder erst feststellen, wo die Tankstation, sprich: der Geburtstagstisch, ist, wenn sie trinken, Süßkram naschen oder ähnliches wollen. Na okaaaaay, dann aber los, und schon waren fünf von sechs Kindern verschwunden, die sechste zerrte am Papa, damit er mitkommt, die Miniblondine traute sich noch nicht allein....kaum waren auch diese beiden verschwunden und man selbst hatte es sich am Tisch gemütlich gemacht und den mitgeführten Süßkram dekorativ verteilt,  war die Erste wieder da: Madame hatte sich irgendwo an der Hand geschrammt, mit Lupe problemlos zu erkennen...aaaber, wie wahrscheinlich alle Eltern bestätigen können (zumindest bei den Mädels): EINE Heulsuse ist in jeder Geburtstagsgruppe...so hatten wir diese schon ermittelt....nach 10 Minuten trösten sah sie sich auch in der Lage, wieder spielen zu gehen. Schön zu erwähnen auch die Episode mit dem Essen (ebenfalls, genau wie die Getränke, Bestandteil des Rundum-Sorglos-Pakets): Es gab Pommes und Nuggets für alle, als alles auf ihrem Teller war, flüsterte sie mir zu, sie möge keine Pommes...mich wundert nichts mehr. Hätte ich früher noch geschworen, sowas gibt es nicht, ein Kind, das keine Pommes mag, so bin ich nach 8 Jahre Elternschaft mit entsprechenden außerfamiliären Kinderkontakten, schlauer. Sowas kann mich nicht mehr wundern....Auf meine Frage, ob sie denn die Nuggets möge, nickte sie - zwei Minuten später beschloss sie, die Pommes zu essen und die Nuggets nicht zu mögen......

Aber von derlei Kleinigkeiten abgesehen, war das mit Abstand der entspannendste Kindergeburtstag, den ich je erlebt habe: keine größeren Verletzungen, total ausgepowerte Kinder, ohne dass man als Eltern Hunderte von Spielen organisieren musste - paßt! Ich kann nur allen raten: feiert im Indoorspielplatz. Als wir Stunden später die Kinder wieder Richtung Ausgang bugsierten - nicht ohne eine Zwischenstopp zum Eis kaufen zu machen und die Rundum-Sorglos-Süßigkeiten-Tüte für zu Hause einzusacken - machten sie alle einen ziemlich mitgenommenen Eindruck. Ich vermute, dass drei Elternpaar heute einen ruhigen Abend haben - wenn meine Hardcore-Wenigschläfer 20 Minuten nach Betreten des Hauses tief und fest schlafen, werden Normalkinder schon lang im Koma weilen...auf einen ruhigen Abend (es heißt Kraft tanken, um Morgen Massen an Muffins für die Feier am Montag im Kindergarten zu backen...)

Freitag, 14. Oktober 2011

Oh du schöne Kindergartenzeit

Würden wir nicht alle nochmal gern wieder in den Kindergarten gehen?

Ich auf jeden Fall!! Das fällt mir schon allein jeden Morgen auf, wenn ich meine Nachwuchsblondinen dort abgebe und lese, was es dort herrliches zum Mittagessen gibt (okay heute nicht, da gab's Leberkäse, das ist nicht unbedingt mein Fall, auch wenn meine Töchter es lieben...)! Eingedenk der Tatsache, dass es in meinem Büro zwar eine Teeküche mit Kühlschrank gibt, aber keine Mikrowelle weit und breit, entsprechend mein Mittagessen im Normalfall kalt ist (dank der miesen Isolierung ist es eigentlich überall in meinem Büro zur Zeit kalt, vor allem an meinen Füßen....) - hach, da wäre so ein tolles Mittagessen doch was feines, zumal der Preis von 3 Euro für Hauptgericht und Dessert unschlagbar ist. Aber wie mir meine mittlere Nachwuchsblondine gern versichert: "Mama, wir haben leider keinen Platz für dich!"

Wie wohl sie sich im Kindergarten fühlen, merkt man auch daran, wie zeitraubend es ist, sie nachmittags dort loszueisen. Sind meine Töchter ja in unterschiedlichen Gruppen untergebracht, so sind diese Gruppen auch noch in unterschiedlichen Gebäuden, die (mit Anna im Schlepptau) ca. 5 Minuten Fußweg auseinander sind. Da die jüngste Nachwuchsblondine nach Verlassen des Kindergartens innerhalb von Sekunden in sich zusammenfällt und jegliche Energie verliert (Issss kann NISSST laufen, isss will Arm!!!!!!!!), hole ich normalerweise erst Anna ab - oder versuche es. Denn dieser fällt grundsätzlich auf, dass ich gerade zu einem sehr unpassenden Zeitpunkt komme - sie wollte doch noch....sie muss doch noch eben....so warte ich normalerweise mindestens eine Viertelstunde, bis das Kind sich bequemt, ihre Schuhe anzuziehen - unterbrochen von noch dreimaligem Reinrennen in die Gruppe, um sich noch einmal zu verabschieden....weiter geht's....wenn an der Tür die beiden Großen Nachwuchsblondinen dann aufeinander treffen (die Große wartet meist draußen, "das ist cooler, Mama"), ist innerhalb von Sekunden das größte Gezicke im Gange, sodass wir auch in drei Kilometer Umkreis noch gut zu hören sind und unser Nesthaken eigentlich entsprechend vorbereitet sein müsste, dass wir uns nähern...Pustekuchen...dort beginnt dasselbe Spiel von vorn, denn auch die hat überhaupt gar keine Zeit, gerade jetzt nach Hause zu gehen....von daher können die Erzieherinnen sich auf die Schulter klopfen - sie scheinen ihren Job wirklich gut zu machen!

Und auch an die Elternfreundlichkeit wird gedacht! Aus eigener Erfahrung (ja auch ich war mal klein) und auch aus anderen Kindergärten kennt man ja noch die ach so beliebten Laternenumzüge - die letzten Jahre musste ich da auch jedes Jahr durch und wirklich begeistern konnte ich mich dafür nicht! Zum einen fanden die natürlich immer rund um Sankt Martin (11. November) statt und gerade an jenem Abend war es  immer, aber wirklich immer eiskalt und man latschte mit Kind und Laterne (nach spätestens fünf Minuten hatte das Kind / die Kinder nämlich keine Lust mehr, die selbst zu schleppen und verlegte sich lieber auf "wann sind war da? Mir ist kalt, mir ist langweilig, ich will nach Hause!") und einer Horde anderer Eltern durch die Landschaft....in unserem Kindergarten wurde diese Tradition gebrochen und durch das Lichterfest ersetzt. Das hat zum einen schonmal den Vorteil, dass es nicht Mitte November ist, zum anderen durchaus beginnen kann, auch wenn es draußen noch nicht stockdunkel ist und außerdem auf die Massenlaternendemo verzichtet. Okay, auch dafür haben die Kinder Laternen gebastelt, doch statt damit lustlos um die Häuser zu ziehen, wurden die schön im Außenbereich dekoriert, zusammen mit Horden von Kürbissen und Windlichtern, die bei einsetzender Dämmerung angezündet wurden - sehr stimmungsvoll und schön! Auch gab es (Eltern- und kinderfreundlich) kein festes Programm, sondern jeder konnte machen, was er wollte, entweder auf den Spielgeräten rumturnen, an verschiedenen Stationen malen oder basteln und, natürlich das Highlight schlechthin - Stockbrot backen überm Lagerfeuer!
Natürlich wurde auch an das leibliche Wohl gedacht - und ich sag euch: die Hotdogs waren wirklich lecker!!!

Jaja, so ein Kindergarten ist schon was feines!

Ansonsten gibt es auch Neuigkeiten, was die Berufswünsche angeht: Anna hat beschlossen, doch keine Reiterin zu werden - "Da kriegt man kein Geld!" - Sie will jetzt lieber Brötchenverkäuferin werden...

Montag, 26. September 2011

Kuren

Hoch gelobt von den Krankenkassen und gern angeraten von den Ärzten - Mutter-Kind-Kuren.....

Auch mir wurde dies diverse Male aus gesundheitlichen Gründen angeraten - ehrlich gesagt, läuft es mir beim bloßen Gedanken daran kalt den Rücken hinunter....betrachten wir das Ganze doch mal realistisch:

Drei gesunde aufgeweckte (man kann ALLES positiv ausdrücken) Kinder in ihrem gewohnten Umfeld im kampferprobten Alltag sorgen regelmäßig dafür, dass Millionen Eltern (mich eingeschlossen) abends tot ins Bett sinken. Und jeder weiß: ändert sich auch nur irgend etwas am normalen Alltag (da können Wochenenden mitunter vollkommen ausreichen) sind diese (bestimmt) außerirdischen Wesen nicht mehr zu bremsen!!! Kinder in ungewohnter Umgebung potenzieren den Wahnsinn zusätzlich - was also bitte soll daran für MICH erholsam sein, mit drei überdrehten Kindern in eineinhalb Zimmern unter lauter fremden Leuten eingepfercht zu sein???? Ohne die Möglichkeit, sie wenigstens stundenweise dem männlichen Familienmitglied überantworten zu können? Da braucht man sich nur mal die jüngste Nachwuchsblondine anzuschauen: schläft dieses Kind doch sowieso so gut wie nie, schon gar nicht durch und wenn, dann auf jeden Fall nicht nachts - in fremden Betten dann doch schon überhaupt gar nicht und hält darüber hinaus noch die Geschwister wach....
Dazu kommt, dass ein Großteil der Kinder in diesen Mutter-Kind-Kuren nicht reine Begleitkinder (also gesund) sind, sondern selbst krank - und solidarisch, wie Kinder sind, übernehmen dann auch die gesunden Kinder einen Teil der Viren und zack! hat man nicht nur ungewohnte Umgebung, neuer Tagesablauf, sondern auch noch kranke Kinder - Horror pur!!!

Meines Erachtens, liebe Ärzte und Krankenkassen, gibt es eine ganz einfache Möglichkeit, kurbedürftigen Müttern die benötigte Erholung zu verschaffen: verschreibt diesen Müttern eine Vater-Kind-Kur!!!
Das stelle ich mir zur Abwechslung echt nett vor: vier Wochen lang NUR 8 Stunden arbeiten gehen am Tag - keine Wäscheberge, Einkaufsmassen, Spielzeughaufen, über die man stolpert. Kein Kind-abholen, Kind-hinbringen, keine schlaflosen Nächte, zickigen Tage(Wochen, Monate, Jahre) - 4 Wochen nur ich und meine Katzen - mehr Erholung geht nicht!!!!

Und nein, die Mutter allein in Kur zu schicken scheint mir keine Alternative zu sein: Denn erstens weiß sie schon vor Kurantritt, dass sämtliche anderen Mütter im Bekanntenkreis sich das Maul zerreißen werden (wie kann sie nur so lange ihre Kinder allein lassen, vom armen überforderten Mann ganz zu schweigen) - nur Frauen untereinander können so sein.... - ich möchte mir auch gar nicht ausmalen, wie mein Haus nach 4 Wochen aussieht, wahrscheinlich käme man durch die Wäscheberge gar nicht mehr in die Nähe des Waschkellers und der Fußboden wäre absolut blickdicht mit allem möglichen belegt, beklebt, etc....da hält die Erholung nach der Kur keine 5 Minuten...

Also: wählt die Vater-Kind-Kur!

Montag, 19. September 2011

Geschichten, die das Leben schreibt

...es gibt Dinge, die erlebt man (ob man will oder nicht) und würde man derartiges in einem Buch lesen oder einem Film sehen, würde man denken: DAS ist aber weit hergeholt, als ob das jemals so passieren würde....willkommen im Familienalltag...

Heute (MONTAG) morgen:
Ich wache auf und denke noch, dass es doch schon ganz schön hell draußen ist. Erstmal Brille aufsetzen, denn ohne bin ich nicht in der Lage, die zwei Meter bis zum Radiowecker visuell zu überbrücken....Blick auf die Uhr: 6:50 Uhr!!! Der Adrenalinspiegel schnellt in die Höhe (normale Weckzeit 5:15 Uhr)
Blick zum Bettnachbarn bzw. zu beiden, denn die Mini-Blondine lag friedlich schlafend ebenfalls im Bett - der Göttergatte aber auch noch. Entsetzensschrei "Was hast du mit dem Wecker gemacht????????"
"Den hab ich aus gemacht -ich weiß auch nicht, warum der am Sonntag angegangen ist...." - Was kann man dazu sagen....klar, Männer sind Meister im Verdrängen - aber das man verdrängen kann, dass es Montag ist???? Für alles gibt es ein erstes Mal.....So hatte ich sage und schreibe 25 Minuten Zeit, um drei Kinder zu wecken (die notorischen Frühaufsteher, die problemlos sonntags morgens um halb sechs auf ihrem Frühstück bestehen und ausgerechnet heute so lange schlafen), zum Anziehen zu bewegen, mit Frühstück zu versehen, alles notwendige für Kiga und Schule einzupacken, ach ja sich selbst anziehen wär auch nicht das dümmste - aaaaber wir haben es geschafft und waren alle vier (Mann ausgenommen, der beschlossen hat, den Zug um halb neun zu nehmen...) pünktlich unterwegs zur Schule, zum Kindergarten und/oder zur Arbeit....


Nachmittags dann Abholmarathon der Nachwuchsblondinen, die Mini-Blondine zuletzt. Alle Kinder spielen draußen, eine Erzieherin ist dabei, die bei meinem Anblick meint: "Caro ißt noch!" Um 16 Uhr ist Kaffeepause im Kindergarten, normalerweise bin ich pünktlich zu deren Ende gegen 16:15 Uhr nach der Arbeit dort. Da montags unsere Vorpubertärblondine aber um viertel vor fünf schon wieder in der Schule (die neben dem Kindergarten liegt) sein muss, weil sie dort Folkloretanz lernt, lohnt es sich nicht, die beiden Kindergartenblondinen vorher abzuholen. Von daher bin ich montags später dran und war bass erstaunt zu hören, dass die Mini-Blondine mit dem Essen noch nicht fertig ist.
Die Erzieherin, die bei Caro ausgeharrt hat, sagte dann, dass diese sich beharrlich geweigert habe, zu essen, während die anderen aßen und auch nicht bereit war, über ihr Gründe darüber zu sprechen. Sie habe erst angefangen zu essen, als alle anderen bereits fertig waren. Hm......"Caro, warum wolltest nicht mit den anderen essen??" Genervter Blick "Die quatschen mir zuviel!"

Sonntag, 21. August 2011

Kindergeburtstag

So sehr Kinderaugen bei diesen Worten anfangen zu strahlen, so umwölken sich - böses ahnend - die Augen der Mütter, die schon die ein oder andere Festivität hinter sich haben....

Eigentlich habe ich ja Glück: Die Geburtstage meiner Lieben (von meinem mal abgesehen, den ich aber sowieso tunlichst vermeide zu feiern) liegen recht nah beieinander,  von August bis Anfang November. So hat man anschließend fast ein dreiviertel Jahr Pause - und das ist auch gut so!

Aber jetzt war es wieder so weit, Kindergeburtstag 1 des Jahres stand an - unsere "Große" ist jetzt schon 8 Jahre alt. Im Rückblick kann man es kaum fassen, dass sie jetzt schon so groß ist, vom Verhalten her würde sie allerdings bereits als Teenie durchgehen....
Als berufstätige Mutter, und das in Vollzeit (pfui pfui), feiert man auf einem Samstag. Da netterweise genau für diesen Samstag auch hier im hohen Norden mal sommerliches Wetter angesagt war, paßte das natürlich gut.
Befremden rief wohl bei den Eltern der eingeladenen Kindern die Uhrzeit hervor: geladen war von 10-13:30 Uhr - nein nicht ab 15 Uhr.
So ein Wochenende ist sowieso sehr kurz und so ist der Samstag Nachmittag dann schon wieder ruhiger, wogegen ein Kindergeburtstag am Nachmittag den gesamten Samstag veranschlagt und man danach sowieso nur noch aufs Sofa kippt.
Nach einigem Nachdenken fiel dem Großteil der Eltern auch noch auf, dass diese Uhrzeit sich auch besser mit ihrer eigenen Wochenendplanung vertrug - an besagtem Samstag war hier nämlich auch Einschulung, was hier groß gefeiert wird und so waren einige der Gäste nachmittags noch woanders eingeladen und so ersparte man dem Kind die Qual der Wahl.
Ganz davon abgesehen ist ein Kindergeburtstag im Hochsommer, wenn tatsächlich hochsommerliche Temperaturen herrschen, für keine ein Vergnügen, da die Kinder auch im gesetzten Alter von 8 Jahren aufgrund der Hitze schnell quengelig werden.

Die ganze Veranstaltung war auch noch die Premiere des hauseigenen Y-Chromosomenträgers, wurden doch bisher die Kindergeburtstage meist in der Woche und am Nachmittag abgehalten, wo er arbeiten war und erst nach Hause eilte, wenn alles vorbei und wieder aufgeräumt war. Für mich hingegen, die ich bisher alle Kindergeburtstag in Eigenregie hinter mich gebracht habe, war das natürlich eine Erleichterung - Unterstützung!!!
Da Männer im allgemeinen und mein Exemplar im Besonderen grundsätzlich davon ausgehen, dass niemand eine Sache besser einschätzen kann als sie selbst (auch und schon gar nicht die eigene Frau, die das seit Jahren macht), witzelte er noch vormittags: "Wie? Nur dreieinhalb Stunden dauert da? Das ist ja gar nichts!!!" Sanft machte ich ihn darauf aufmerksam, dass sich diese Stunden ziemlich ziehen können und wir könnten da ja nachher nochmal drüber sprechen, dazu kam es allerdings nicht mehr....

Pünktlich rückten die aufgedrehten Mädels (in dem Alter sind Jungs noch doof, gemischte Geburtstagsfeiern von daher selten) an. Ganz allein unter einer Horde von weiblichen Wesen (oder einer noch größeren Horde als gewöhnlich), war die Aufgabe des einzigen Mannes im Haus klar definiert: Animation! Sprich die ganze Geburtstagsspieleaktion war seine Sache. Als routinierter Kindergeburtstagshaushalt verfügen wir über eine gute Ausstattung, was diese Dinge angeht, wie Sackhüpfsäcke, Eierlaufutensilien, etc.
Anfangs machten die Mädels auch noch gut mit, nach einer halben Stunde klagten die ersten über die immense Hitze (wir hatten immerhin schon 23 Grad) und nach 45 Minuten war immer mindestens eine am meckern, dass sie das aktuelle Spiel "sowas von hasse" - dem Vater des Kindes brach der Schweiß aus.
Auch das Geburtstagskind zeigte nicht die besten Gastgeberqualitäten und zickte mitunter, was das Zeug hält - als diplomatisch veranlagte Mama bekam man das aber alles wieder in den Griff.
Unsere Nachbarn allerdings müssen gedacht haben, bei uns steigt eine Abba-Revival-Party. Meine beiden Großen haben nämlich eine Vorliebe für Mamma Mia! und den dazu gehörigen Soundtrack entwickelt, sodass bei jedem Spiel, das Musik benötigte, lauthals Abba durch den Garten und das ganze Wohnviertel schallte.

Interessant war, dass die Mädels schier ausflippten bei Spielen, wo ich eigentlich angenommen hatte, dass sie das mittlerweile als "Babykram" empfinden würden, aber: Topfschlagen und Stopptanz gehen auch mit 8 noch hervorragend!

Im Großen und Ganzen haben wir die Feier ohne größere Verluste über die Bühne bekommen, wie immer waren die Mädels, soviel Gezicke zwischendurch war, in der letzten Stunde ein Herz und eine Seele, sodass alle traurig waren, als sie wieder abgeholt wurden.

Zehn Minuten vor diesem Zeitpunkt kam es dann allerdings noch zum  - wohl notwendigen Unfall - keine Feier ohne den statistischen Unfall. Ein - leicht übergewichtiges - Mädchen plumpste beim Versuch, sich vom Stehen zum Sitzen zu bringen, aus ca. 2 m Höhe von der Schaukel - und blieb einfach liegen...
In solchen Momenten steigt der Adrenalinspiegel in 0,01 Sekunden in ungeahnte Höhen - der Vater des Geburtstagskindes eilte in Windeseile zur Hilfe und wuchtete die Verunfallte hoch, um sie ins Wohnzimmer aufs Sofa zu bringen - und brach unterwegs auf der Terrasse fast zusammen......aber dem Kind war Gottseidank nichts passiert, sie hatte sich nur gehörig erschrocken.

Also alles in allem ein gelungener Kindergeburtstag, die Mädels fanden es gut und wir haben gelernt, dass eine Horde 8jähriger in pubertäres Kichern ausbrechen kann, sobald eine von Ihnen das Wort "Penis" in den Mund nimmt....

Und zurück zu "nur dreieinhalb Stunden": Nachdem die Geburtstagsgäste weg waren, benötigte der Hausherr dringen Schlaf und zog sich zurück, ca. 14:15 Uhr....aufgestanden ist er dann erst am folgenden Morgen wieder.....
Zu seiner Ehrenrettung sei aber gesagt, dass er in der vorherigen Nacht Support hatte und mehrmals nachts wegen irgendwelcher Probleme irgendwo auf dem Erdball aus dem Schlaf geklingelt wurde....ich zwar auch, aber wir wissen alle: "Echte Mamas brauchen keinen Schlaf"

Freitag, 19. August 2011

Die Welt wird größer und kleiner

Sooo, nachdem die Au Pair - lose Zeit angebrochen ist und die Oma netterweise noch die restliche Zeit, bis die Schulferien vorbei sind, überbrückt hat, sind wir jetzt wieder "entre nous"  - fühlt sich ein bißchen so an wie als Teenie, wenn die Eltern im Urlaub sind, auf jeden Fall ungewohnt. Man gewöhnt sich doch schnell an eine zusätzliche Person im Haus und idealerweise in der Familie - jetzt ist unsere Welt wieder ein bißchen kleiner geworden....

Dafür hat sich die Welt der jüngsten Nachwuchsblondine in den letzten Tagen eindeutig gaaaaanz arg vergrößert: seit einer Woche ist sie ein amtliches Kindergartenkind.
Der Weg dorthin war, wie könnte es wohl anders sein bei uns, alles andere als geradlinig....
Ostwestfalen hat mich hinsichtlich der Unter-3-jährigen-Betreuung (kurz U3) wohl doch sehr verwöhnt. Okay, wir wohnen in einer Kleinstadt (das taten wir aber in OWL ebenfalls...) - hier allerdings gibt es aktuell (und überhaupt erst seit 2 Jahren) genau eine Gruppe für U3-Kinder, also ca. 16 Plätze!! Für den Kernort und alle umgebenden Dörfer zusammen!!! Die Kommunalregierung sah vorher keine Notwendigkeit......denn hier hat man als Frau einfach nicht zu arbeiten, bevor das Kind ein anständiges Kindergartenalter erreicht hat (nach Meinung vieler Mitbewohner dieses idyllischen Örtchens auch danach nicht, höchstens wenn das Jüngste dann mindestens 35 und gut verheiratet ist und auch dann nur Teilzeit...).
Bereits vor einem Jahr wurde mir gesagt, dass ich vor diesem Sommer nicht damit rechnen könnte einen Krippenplatz zu bekommen (aktuell ist das fragliche Kind 2 Jahre und 10,5 Monate, also ziemlich genau 1,5 Monate davon entfernt, gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz zu haben). Aber diese 1,5 Monate sollten uns noch viel beschäftigen....denn: das Jahr, bis überhaupt was machbar war, haben wir gut und schön mit unserer Au Pair - Ära abgedeckt, aber wir fanden doch, dass auch die sozialen Kontakte dem kleinen dickköpfigen blondlockigen Mädchen gut tun würden.
Da genau dieses Mädel sowieso demnächst 3 wird, fanden wir es einfacher, wenn sie direkt in den Kindergarten, ohne Umweg über die Krippe, hätte gehen können. Dank zweier älterer Schwestern ist Madame mittlerweile eher Kind denn Kleinkind, aaaaber: diese 1,5 Monate stellten uns ein Bein, sie hat nämlich noch keinen Anspruch auf einen normalen Ganztags-Kiga-Platz, da noch nicht 3 und könnte nur einen bekommen, wenn alle 3jährigen, die einen Ganztagsplatz möchten, einen haben und dann noch einer übrig ist - tja, war nicht...
Die Krippenleiterin hingegen fand (wie wir ja eigentlich auch), dass Madame eigentlich zu alt und zu weit entwickelt für die Krippe ist und sich dort langweilt: dumm für Sie: auf einen Krippenplatz bestand aber Anspruch, da der abhängig ist von Dingen wie dem Grad der Berufstätigkeit der Eltern und ob Geschwisterkinder ebenfalls Ganztagseinrichtungen besuchen.
Also fanden wir uns damit ab, dass sie doch erstmal ein Jahr in die Krippe geht - auch die zusätzliche Fahrerei hätten wir in Kauf genommen, denn die Krippe liegt in einem Ortsteil, während Grundschule und Kindergarten mit Ganztagsplätzen (wovon es immerhin knapp 25 gibt...) nicht nur im Ortskern, sondern auch nah bei Heim und Arbeit liegen.
Kurz vor den Kiga-Sommerferien dann die Nachricht der Kiga-Leiterin: Möglicherweise würde doch noch ein Ganztagsplatz wieder frei, den würden wir bekommen - sollte das so sein, würde sie sich aber noch vor den Kiga-Ferien melden - dem war aber nicht so, also stand fest: Ab in die Krippe!
Alles Notwendige mit den Erzieherinnen besprochen, Art und Dauer der Eingewöhnung und Krippen-Beginn, alles abgesprochen: los sollte es am 11.08. gehen - hey ho!

Am 10.08. dann der Anruf vom Kiga: Caro hat einen Platz, die Krippe weiß schon Bescheid!
Okay, wir sind ja flexibel, statt in die Krippe sind Mama und Nesthaken am nächsten Tag dann probeweise für eine Stunde in den Kiga marschiert. Nachwuchsblondine war begeistert: So viele Kinder auf einem Haufen!! Sie lernt schnell dazu: Männer gibt es auch in klein!! Jungs waren ihr bisher nicht merklich aufgefallen, da es in ihrem Dunstkreis vor allem Mädels gibt - Männer gab es nur in groß: Papa, Opas, Onkel (und davon hat sie eine Menge ;-) - aber nachdem sie festgestellt hatte, dass sie harmlos sind, durften sie bleiben, sie ist ja großzügig.
Am nächsten Tag ging es dann allein in den Kindergarten: ausgesetzt in der Fremde von der eigenen Oma, musste man erstmal Protest kund tun, aber sie ist ja ein schlaues Mädchen. War die Tür hinter der Oma zugefallen, hat sie erkannt, dass sie auch prompt aufhören kann zu weinen, um die Zeit effektiver zu nutzen und die neue Welt zu erkunden. Als sie mittags wieder "erlöst" wurde, war sie schwer begeistert!

Montags durfte sie dann nochmal den Vormittag testen und Dienstag zum Mittagessen bleiben - ganz klar ein Pluspunkt! Neben Frühstück gibt es auch noch Mittagessen!! Essen ist für diese Nachwuchsblondine eigentlich IMMER ein Argument. Am Mittwoch dann der große Test: Würde sie nicht nur bis zum Feierabend der Mama dort bleiben, sondern sich mittags sogar hinlegen lassen?? Jawoll!! Das war das absolute Highlight der Kiga-Eingewöhnung für sie! Kaum war ich durch die Tür, stürmte sie mir entgegen und krähte glücklich: "Mama!!! Ich hab auf die Boden gesläft!!!"
Womit man Kinder doch glücklich machen kann: eine Matratze auf dem Boden statt eines Bettes ist ein totales Abenteuer!

Ebenfalls erwähnt sein sollte an dieser Stelle der mitleidige Blick ihres Erziehungsberechtigten, als dieser nach genau diesem Satz leise zu mir meinte: "Haben sie ihr wenigstens eine Decke gegeben??" Er hat das mit dem Fußboden wörtlich genommen....

So können wir nach gut einer Woche Kindergarten sagen: Ihre Welt hat sich vergrößert und ist reich an neuen Erfahrungen, die sie uns dann allerdings gern bis 22 Uhr abends am Stück wiederholt erzählen muss...nix mit schlafen...

Ach ja, was die Ganztagsbetreuung später angeht: Hat man einen Ganztagskindergartenplatz ergattert, geht es einem gut! Es wird eine großzügige Betreuungsspanne angeboten, Früh- und Spätdienst inklusive, 5 Tage die Woche, wunderbar. Dumm, dass die Schulpflicht auch für unser Örtchen gilt, denn kann man (falls notwendig) den Nachwuchs im Kiga bis 18 Uhr betreuen lassen, endet die Betreuung in der "Ganztags"Betreuung der Grundschule um 15:45 Uhr....freitags gibt es keine, da müssen die Kinder um 12:25 Uhr nach Hause...aber hier hat man als Frau ja eh nicht  zu arbeiten....schon gar nicht mit 3 Kindern...und überhaupt schon gar nicht Vollzeit...

Sonntag, 31. Juli 2011

Au Pair-los: Die Fortsetzung

Sooo, wo waren wir, ach ja:

Nachdem wir bereits zwei Au Paris hatten, die nicht nur wir, sondern auch die Kinder und umgekehrt ins Herz geschlossen hatten, dachten wir, es wäre doch nett, ein Au Pair zu haben, das länger als drei Monate bleibt. Der Abschied war immer traurig, auf jedes neue Au Pair muss man sich erst einstellen und umgekehrt....schwierig, da wir ja die ganzen Visaformalitäten nicht wollten...aber wir hatten "Glück" (die Anführungszeichen erklären sich später von allein...) Bei uns bewarb sich ein kanadisches Mädchen, das gern ein Jahr bleiben wollte, die bereits im Besitz eines Visums und einer Krankenversicherung war und da dieses Visum allgemein fürs Arbeiten in Deutschland galt und kein spezielles Au Pair - Visum war, waren wir als Familie auch nicht in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie nach einem Jahr brav das Land wieder verlässt. Da ihr Freund, der vorher ein Jahr in Kanada war, in der Nähe wohnt, wollte sie natürlich unbedingt in diese Gegend. Kleinstadt? Kein Problem (ihre Aussage), da sie ihre Freizeit eh bei ihrem Freund in der Großstadt zu verbringen trachtete. Drei Kinder? Kein Problem (ihre Aussage), schließlich habe sie bereits in der Kindertagespflege gearbeitet. Okay, ihre Deutschkenntnisse wären nicht soooo gut (sie hätte auch Reiseprospekte verfassen können, von wegen verkehrsgünstig gelegen = Autobahn direkt vorm Hotel), aber mit den Kids würde sie sich schon verständigen können. Einziges Manko: Sie konnte erst Ende Oktober anfangen, also gut 6 Woche nach dem Termin, an dem Emilia uns verlassen wollte/musste/würde.

Aber auch dafür fand sich eine Lösung: Emilias Cousine Magda, die nach Beendigung ihres Studiums gerade auf Jobsuche war, erklärte sich bereit, einzuspringen. Auch die Erfahrung mit Magda, so kurz sie auch war, war durchweg positiv! Wir hatten ein schöne Zeit, die Kinder mochten sie, wir mochten sie, ich wage zu behaupten, sie uns auch, sie kam gut mit allem klar, alles wunderbar, wie gesagt, nur sehr kurz.

In der Zeit, in der Magda bei uns war, wechselte ich dann auch den Job: weg von eineinhalb Stunden Fahrtzeit pro Strecke, angewiesen sein auf Zugfahrzeiten, Schichtdienst, Wochenend- und Feiertagsarbeit hin zu einem normalen Arbeitsalltag Montag bis Freitag, 35 Stunden pro Woche, direkt um die Ecke, also jederzeit im Notfall verfügbar. Es sollte sich zeigen, dass dies später noch absolut notwendig sein würde...

Erst einmal freuten wir uns auf die Ankunft des neuen Au Paris, geplant auch das letzte, da unsere jüngste Nachwuchsblondine im kommenden Sommer ja in die Kita kommen sollte, sodass wir nicht länger auf Au Pairs angewiesen wären.
Sie kam und das Verhängnis nahm seinen Lauf. Erst einmal lernten wir, dass "nicht so gute Deutschkenntnisse" gleichzusetzen war mit "ich kann hallo sagen" - das wars und zwar komplett und auch bei ihrem Auszug, zu dem wir noch kommen, war nicht viel mehr vorhanden, denn O-Ton: "Ach deutsch lernen ist mir zu anstrengend..." So wollte sie auch keinen Deutschkurs besuchen, was wir ihr anboten und dringend anrieten, aber regelmäßig irgendwo hin zu müssen und möglicherweise dort auch noch etwas zu tun - neee, das war nicht ihr Ding, das merkten wir schnell.
Zuerst einmal klärte sie uns auf, dass sie mit Familienleben nichts am Hut habe, das kenne sie nicht von zu Hause, das interessiere sie auch nicht. Das umfasste nicht nur Familienausflüge, zu denen wir normalerweise unsere Au Paris zwar einluden, was sie aber nicht mitmachen mussten, sondern auch Dinge wie gemeinsame Mahlzeiten.
Für Au Pair - Unerfahrene: Au Pair heißt "auf Gegenseitigkeit". In dem ganzen Projekt geht es darum, dass die Familie profitiert (Kinderbetreuung, Mithilfe im Haushalt, Kennenlernen anderer Kulturen) und ebenso das Au Pair profitiert (Verbesserung der Sprachkenntnisse, Leben in einer Familie und damit verbunden das Kennenlernen der inländischen Kultur, Gepflogenheiten, etc) - da hatte wohl jemand nicht wirklich gut recherchiert.

Mithilfe im Haushalt konnten wir uns auch schnell abschminken, sie hinterließ, wo sie ging und stand Chaos....Dreck in der Küche, ihr Zimmer bzw. Bad war absolut nicht betretbar, wobei hey, das ist mir gleich, es ist ihr Zimmer, da gehe ich auch nicht rein, solang es beim Auszug wieder gescheit aussieht...

So, mit all dem hätten wir leben können, wenn sie sich gescheit um die Mädels gekümmert hätte - wohlgemerkt hätte, man beachte den Konjunktiv! Denn  - sich um die Kinder kümmern langweilte Madame endlos. So holte sie zwar - meist - wie angetragen die beiden Großen von Kiga und Schule ab, verbrachte aber meist den Vormittag samt unserer Jüngsten vorm TV..nicht das, was wir uns für unsere Zweijährige wünschen...

Dazu kam, dass ihr Freizeitplan nicht so aufging, wie von ihr angedacht: Ihr Boyfriend hatte nämlich noch ein eigenes Leben samt Schule, Sport und Freunden, sodass er eben nicht jeden Nachmittag und sämtliche Wochenenden komplett mit ihr verbrachte, was ihr ebenso wenig zusagte. Ihre miese Stimmung lebte sie dann lang und breit hier aus - wir haben sie kaum je lächeln sehen...da sie aufgrund ihrer mangelnden Deutschkenntnis, im Gegensatz zu unseren anderen Au Paris, auch keine Gleichaltrigen hier kennenlernte, boten wir ihr an,  mal mit einer Kollegin von mir zum Handball zu gehen und dort Gleichaltrige zu treffen, die halt auch im Zweifelsfall englisch sprechen. Zweimal war sie da, wovon sie, so wurde mir gesagt, eineinhalb Mal nur auf der Bank saß...soviel dazu.

Ach ja, wir durften dann auch diverse "Nebensächlichkeiten" erfahren, die sie uns vorab verschwiegen hatte - wie gesagt, ganz unbedeutende Nebensächlichkeiten, wie schwere Depressionen, Suizidneigung, Angstattacken- jupp, genau SO jemanden hätte ich mir ausgesucht, wenn sie mit offenen Karten gespielt hätte.

Wenn man all dies so liest, verstehe ich selbst nicht, dass wir dies tatsächlich fünf Monate durchgehalten haben!!! Aber wir glauben ja pauschal an das Gute im Menschen und gegen Ende eines Jahres auf dem platten Land spontan ein neues Au Pair zu finden, ist auch nicht wirklich einfach...

Als sie dann allerdings eines schönen Tages meinte, mich in einer Besprechung anrufen zu müssen, um mir mitzuteilen, dass sie sich heute nicht in der Lage fühle (nein, sie hatten keine Beinbruch oder lag mit 40 Grad Fieber darnieder, sondern es nieselte draußen und sie hatte schlechte Laune, weil die Züge streikten und sie nicht zu ihrem Freund fahren konnte) meine Mittlere aus dem Kiga abzuholen, ich dies erledigte, anschließend meine Mittlere mit zur Arbeit nahm, das Dringendste erledigt und anschließend zwei Stunden früher nach Hause eilte - immerhin wusste ich nicht, ob und wie sie sich um meine Jüngste kümmerte - sie mich kommen sah, in ihr Zimmer verschwand und bis zum nächsten Mittag nicht wieder heraus kam...Da war es dann doch genug und wir baten sie, auszuziehen....übrigens kein Problem für sie, da sie sich, ohne uns zu informieren, bereits einen Job in einem Pub gesucht hatte und uns eh in 10 Tagen zu verlassen trachtete......sie rief einen Bekannten an und zwei Stunden später war sie, samt Unmengen an Gepäck, ausgezogen.
Dies war natürlich die stark verkürzte Version, ich könnte allein über diese fünf Monate ein ganzes Buch schreiben....naja und das benutzte Geschirr, das wir anschließend in der Kommode unter der sauberen Bettwäsche fanden, hat uns dann ebenso wenig gewundert, wie die abgeschnittenen Zehennägel im Kleiderschrank...

Die Blondinenoma konnte Gott sei Dank kurzfristig einspringen und die Zeit überbrücken, die wir brauchten, ein neues Au Pair zu finden. Dies gelang - bestimmt dank einer göttlichen Fügung oder um uns für die vergangenen Monate zu entschädigen - recht schnell und reibungslos und vor ziemlich genau drei Monaten kam Irene, unser zweiter spanischer Engel. Sie reihte sich übergangslos in die Phalanx der positiven Au Pair - Erfahrungen ein, war schnell in die Familie integriert, verwöhnte uns mit spanischen Köstlichkeiten (die Sangria ist unvergesslich) und hatte auch sonst alles im Griff - die drei Monate vergingen wie im Flug und am kommenden Donnerstag wird sie uns verlassen - so können wir unsere Au Pair - Ära doch noch mit positiven Erfahrungen abschließen!

Wir haben viel neues gelernt, erfahren, probiert, werden es aber auch sicher genießen, wieder "unter uns" zu sein.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Eine Ära geht zu Ende oder: demnächst Au Pair - los

Okay, zugegeben, diese Ära ging nur knapp eineinhalb Jahre - aber z. B. im Leben einer noch-nicht-ganz-3-jährigen ist das eine laaaaange Zeit und selbst unsere demnächst-6-jährige Dramaqueen kann sich nicht mehr an eine nicht berufstätige Mama erinnern.

So ergab sich Anfang letzten Jahres die Situation, dass die Mama der Nachwuchsblondinen wieder arbeiten würde - noch vor der Stellensuche stand die Betreuungssituation: Ein Kind in der Schule, eins vormittags im Kindergarten, eine noch komplett daheim, Omas etc. 300 km entfernt....
Liebe Menschen aus meiner Heimat: solltet ihr glauben, unser kleines ostwestfälisches Städtchen sei weitab vom realen Leben und hinterwäldlerisch veranlagt, ich kann euch eines besseren belehren: Hier gibt es nur einen Kindergarten, der mehr als Halbtagsplätze anbietet und zwar für das gesamte Ortsgebiet inklusive aller umgebenen Dörfer....unsere Kindergartenblondine allerdings ging in den Kindergarten, der nur gut 200 Meter entfernt war - ein unbeschreiblicher Vorteil - aaaaber Halbtagskindergarten....

Unter 3jährigen-Betreuung??? Oh ja, in dem Sommer, in dem wir hier ins Norddeutsche gezogen sind, hat ganz neue eine Krippengruppe eröffnet: macht knapp 15 Plätze für unter 3jährige...jaaa ebenfalls für das gesamte Ortsgebiet und die Warteliste bestand natürlich schon Jahre, bevor wir hier herzogen - von vornherein keine Chance in absehbarer Zeit einen Platz für die Jüngste des Rudels zu bekommen. Der einzige Lichtblick:  unsere Grundschule bietet Ganztagsbetreuung an - naja, zumindest bis 15:45 Uhr - natürlich nur von Montag bis Donnerstag.
Tagesmütter kann man mit der Lupe suchen, ohne Beziehungen nichts zu machen - aber hey, wir hatten doch schon ein paar Jahre zuvor, als es nur Nachwuchsblondine Nr. 1 gab, gute Erfahrungen mit einem Au Pair gemacht - das wäre es doch!
Gesagt, getan und auf die Suche gemacht. Mittlerweile ist die Agenturpflicht ja aufgehoben in Deutschland und es gibt diverse seriöse Internetplattformen.
Parallel zur Au Pair - Suche auf Arbeitssuche begeben, die überraschend schnell erfolgreich war. Aber es war auch überraschend schnell ein nettes, kompetent scheinendes Au Pair gefunden - Österreicherin, damit auch keine - nennenswerten - Sprachschwierigkeiten, was will man mehr? Also diverse Male kommuniziert, Anreisetermin abgesprochen, der doch einige Wochen vor Arbeitsbeginn liegen sollte, da unsere Jüngste bisher Fremdbetreuung nicht kannte und Arbeitsvertrag unterschrieben. 10 Tage vor Anreise eine Email bekommen, dass sie jetzt wohl doch nicht käme - öööhmmmm....weiter suchen, Zeitdruck hilft nicht wirklich, verhilft aber zu der Erkenntnis, dass es nicht wirklich hilfreich ist, ein Au Pair für gleich 3 Kinder zu suchen und außerhalb einer international bekannten Großstadt zu wohnen - trotzdem Glück gehabt und ein nettes spanisches Au Pair gefunden, die auch relativ kurzfristig anreisen konnte - so kam Luz zu uns! Luz unser Sonnenschein, auch jetzt, mehr als ein Jahr nach ihrer Abreise, noch immer nicht nur in Kontakt sondern in lebhaft positiver Erinnerung.
Ich wurde noch nie in meinem Leben so verwöhnt, wie in der Zeit mit ihr. Nicht nur, dass sie die Geduld aufbrachte, das Herz unseres Minis (damals noch keine 1 1/2 Jahre alt) zu erobern, die sie erstmal 10 volle Tage mit Missachtung strafte, sondern nach meinem Arbeitsbeginn es anscheinend problemlos schaffte mit blendender Laune Kinder und Haus im Zaum zu halten, während ich außer Hause weilte - es war immer aufgeräumt, sauber, alles erledigt, die Kinder zufrieden, das Essen fertig - herrlich!!
Leider haben europäische Au Pairs den Nachteil oft nur für ein Vierteljahr Au Pair sein zu wollen - gegenüber dem Vorteil, dass man sich dem ganzen Visumschaos nicht aussetzen muss, wie es bei außereuropäischen Au Pair's der Fall ist....So verließ uns auch Luz nach einem Vierteljahr.....nach einem kurzen zweitägigen Intermezzos mit einem afrikanischen Wechsel-Au Pair's (die mal abgesehen von ihren mangelnden Deutschkenntnissen im Leben nicht mit meinen willensstarken Töchtern fertig geworden wäre) kam - welch ein positiver Zufall für beide Seiten - Emilia zu uns.

Emilia kommt aus Polen, war bereits ein Dreiviertel Jahr Au Pair ganz in der Nähe, hatte sich um zwei Jungs gekümmert. Die Familie benötigte aber nicht länger ein Au Pair, da sie aber gern ihr Jahr voll machen wollte, paßte es für beide Seiten. Emilia hatte Caros Herz, die Au Pair ja mittlerweile kannte, schon noch kürzester Zeit erobert. Die beiden älteren Nachwuchsblondinen sind Fremden gegenüber generell aufgeschlossen und gewöhnen sich innerhalb von Stunden an neue Familienmitglieder, sodass von deren Seiten kein Problem zu erwarten war und auch keines auftrat. Noch dazu spricht Emilia derart fließend deutsch - da kommt manch Deutscher nicht mit.
Auch mit ihr verband uns eine freundschaftliche Beziehung, so haben wir auch fiesen Liebeskummer durchgestanden, wobei sich das im Nachhinein, soweit ich weiß ;-) , in Wohlgefallen aufgelöst hat und die beiden noch heute glücklich sind - aber auch Emilia musste uns dann verlassen, weil ihr Semester wieder begann...


Sooo, dies wird wohl ein Fortsetzungsroman, denn jetzt muss erstmal die jüngste Nachwuchsblondine ins Bett, die laut lamentierend neben mir steht, also:

to be continued...

Montag, 11. Juli 2011

Ruhe und (Ent-)rümpeln

Im Blondinenhaushalt herrscht aktuell eine ungewohnte Ruhe. Da hier bereits die Sommerferien ausgebrochen sind, wurden die beiden ältesten Nachwuchsblondinen am Samstag nach Ostwestfalen überstellt und verbringen dort eine Woche bei ihren Großeltern - ich habe etwas von Lagerfeuer und Dämme bauen läuten hören, sie werden also gut beschäftigt sein.
Entsprechend ist nur noch der jüngste Spross daheim und so ein einzelnes Kind kommt einem dann schon ziemlich wenig vor.
Der gestrige Sonntag verlief dann auch herrlich entspannt - okay die Bügelwäsche wollte trotzdem bewältigt werden, aber so einen ganzen Korb am Stück zu bügeln, ohne alle zwei Minuten von diversen Katastrophen unterbrochen zu werden, hat schon was.

Auch als ich heute von der Arbeit nach Hause kam - ungewohnt entspannt. Normalerweise wird man schon an der Haustür von drei Wirbelwinden überrannt, die - natürlich alle gleichzeitig und jeder zuerst - erzählen müssen, was sie alles so den Tag über gemacht haben. Das artet dann regelmäßig in Gezicke, Gekeife (ICH!!!! will jetzt erzählen!!!) und schlimmstenfalls in einer halben Prügelei aus (auch Mädchen sind da nicht zimperlich) - das einzig anwesende Kind heute schlief doch glatt, als ich nach Hause kam, sodass ich tatsächlich ganz in Ruhe erstmal einen Kaffee trinken konnte! (Okay, dafür wird sie heute garantiert nicht vor 22 Uhr schlafen gehen....nichts hat NUR Vorteile....).

Und wenn nur ein Drittel der sonstigen Unfälle passieren, kommt man tatsächlich dazu, Dinge zu tun, die man schon immer tun wollte, aber nie geschafft hat (Okay, in meinem Hinterkopf befindet sich eine Liste mit Dingen, die ich diese Woche erledigen möchte und ich werde selbstverständlich nur einen Bruchteil davon schaffen - man muss schon realistisch bleiben...). Da mein Arbeitgeber tatsächlich noch immer einen Großteil meines Tages beansprucht (ab nächste Woche habe ich 3!!! Wochen Urlaub), sind das natürlich nur ein paar Stunden am Tag - aber Dinge zu tun und das noch ohne Hektik - da wird mir jede Mutter recht geben, das sind rar gesäte Gelegenheiten!

So habe ich es heute geschafft, meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher) nicht nur zu katalogisieren, sondern ihm sogar ein eigenes Bücherregalbrett einzuräumen - bisher stapelten sich diese Bücher horizontal vor den bereits gelesenen, damit man sie unterscheiden kann - das sieht doch jetzt gleich viel ansprechender aus...ja, ich kann mich auch über Kleinigkeiten freuen! Ganz nebenbei konnte man auch die 5 Millionen Haarspängchen, Zopfbänder, Haarreifen, etc einsammeln, die vom Nachwuchs achtlos im Regal verteilt wurden.
Auch die Haustiere profitieren: bekamen sie doch heute Futter, ohne vorher eine Demonstration veranstalten zu müssen, weil sie im Stress vergessen wurden (ich hoffe, sie gewöhnen sich nicht daran...), die Blumen sind gegossen, obwohl sie ihre Blätter noch nicht hängen lassen, der Papiermüll ist geleert, ohne vorher übergelaufen zu sein und ich habe vorm Abendessen sogar noch Zeit, einen neuen Blog-Eintrag zu schreiben - wenn das kein Luxus ist.

Und auch wenn ich diese Tage genießen werde, freue ich mich schon jetzt darauf, wenn die Meute nächste Woche wieder komplett ist, in diesem Sinne - carpe diem!

Samstag, 2. Juli 2011

Besuch im Kosmetikstudio

Ich habe ja kurz überlegt, dieses Posting "Nette Spitzen" zu nennen, befürchtete aber, dass man mich dann in der Dessous-Abteilung wähnen würde....

Auch wenn für viele ein Besuch bei der Kosmetikerin normal sein mag, sind solche Termine bei mir eher die Ausnahme, ich glaube, das letzte Mal ist schon diverse Jahre her, ich erinnere mich nur dunkel...
Make up etc spielen in meinem Alltag eine eher untergeordnete Rolle, entspreche ich doch offiziell eher dem "natürlichen Typ" und fühle mich im Alltag auch durchaus ohne Kriegsbemalung wohl (keine Ahnung, von wem meine Töchter ihren Schminkwahn haben...)

Allerdings habe ich von meinen Kolleginnen zum Geburtstag einen Gutschein für das Kosmetikstudio bekommen - ja ich weiß, mein Geburtstag ist schon einige Monate her, aber hey, bei der Auswahl...ich muss im Alltag schon so viele Entscheidungen treffen, woher soll ich da noch wissen, was genau ich bei der Kosmetikerin haben möchte?? Also vertagt...und nachdem das halbe Jahr jetzt rum war, fand ich, sei es Zeit, den Gutschein endlich einzulösen, schließlich soll man sich selbst ja auch mal was gutes tun.

Meine Wahl fiel schließlich auf meine Fingernägel - von Natur aus brüchig, von ihrer Trägerin vernachlässigt und stur kurz gehalten - die armen hatten es verdient.
Witzigerweise sagte ich der Kosmetikerin lediglich, ich wolle einen Termin ausmachen - sie guckte an mir herunter und meinte: "So, wir machen also eine Nagelverlängerung." Definitiv eine Aussage, keine Frage - wer bin ich, da zu widersprechen?
Aber schon das hätte mich eigentlich vorwarnen müssen...die Kosmetikerin, schätzungsweise Mitte 20, wie von einer Kosmetikerin erwartet wird, mehr Maske als Gesicht, die Haare gekonnt in stundenlanger Kleinarbeit so hergerichtet, als wäre sie gerade aus dem Bett aufgestanden und hätte sich nicht mal die Mühe gemacht, diese zu kämmen, machte einen netten harmlosen Eindruck. Nett ist sie auf jeden Fall (muss man ja auch in dem Job), aber das harmlos kann man getrost streichen.
Während der eineinhalb Stunden, die wir zusammen verbrachten, schaffte sie es problemlos, in einem harmlosen Gespräch diverse Spitzen loszulassen: "Sie haben ja ganz schön viel Nagelhaut" öhm ja? Keine Ahnung, wie viel Nagelhaut viel ist oder nicht, damit hatte ich mich noch nie beschäftigt, kannte ich doch bisher den Begriff nicht einmal...
"Man KANN ja etwas dagegen tun, dass die nicht wieder kommt..." Soso....."Hach, Sie müssen Ihre Hände einfach viiieelll öfter eincremen, besser noch ölen!" So langsam bekam ich Schuldgefühle, meinen Nägeln und besagter -haut gegenüber...
"Wie lang sollen die Nägel denn sein?" Öhm ja, nicht zu lang, immerhin verbringe ich arbeitstechnisch viel Zeit am Computer, tippen sollte durchaus möglich sein, der Haushalt erfordert mitunter das Öffnen von Dosen, etc....
"Aha, gut!" Warum klang das jetzt nach "Gott sind wir langweilig"?
"Und möchten Sie sie eckig oder rund gefeilt haben?"
Die Frage ist einfach; rund! Eckig mag ich bei mir gar nicht, da wirken meine Nägel so breit - immerhin eine Frage, die ich ohne zu zögern beantworten konnte - ich war schon stolz auf mich!! Aaaaber....
"Aha, gut!" War wohl die falsche Antwort....egal, sind ja meine Nägel.
Meinen langweiligen Ruf habe ich dann auch untermauert, indem ich French-Nägel wollte, nein ansonsten keine Farbe, nein auch keine Steinchen, Glitzer oder ähnliches.
"Beim French reines weiß, oder eher etwas dunkler?" Nö ruhig richtig weiß - aber natürlich "Aha, gut!"
Besser, ich sage wohl nichts mehr - sie machte sich auf jeden Fall an die Arbeit....müßte ich jemals ein Haus renovieren, ich würde sie sofort für alle Arbeiten engagieren, die mit einreißen, wegbrechen, hobeln oder ähnlichem zu tun hat - ich hätte vermutet, dass hinterher schlicht meine Finger nicht mehr vorhanden sind...die böse böse Nagelhaut wurde dann auch gleich mit entfernt, was nämliche doch etwas übel nahm und bei den anschließenden Feilattacken prompt reagierte - langsam fühlte ich mich wie im OP, als sich die blutigen Pads neben der Dame häuften - aber sie ließ sich nicht beirren....
Den Rest der Operation haben wir uns sehr nett über Belanglosigkeiten unterhalten und überraschend für mich, waren hinterher noch alle zehn Finger vorhanden und das Ergebnis gefällt auch noch!!

Und immerhin, zum Schluss sagte der Schönheitsdrachen: "Ich hatte ja Bedenken wegen der Form und des reinen weiß - aber sie haben recht, sie können das wirklich tragen! Und immer schön die Nägel ölen!!"
Amen

Freitag, 1. Juli 2011

Weibliche Nachkommen

Auf ganz speziellen Wunsch: Wie ist es, Mutter von Töchtern zu sein??

Für mich - ganz normal...mangels männlichen Nachwuchses sind Mädchenmarotten ja mein normaler Alltag, also was könnte den einen von der anderen unterscheiden?
Auch wenn ich selbst, soweit ich mich erinnere, nie "typisch Mädchen" war, also weder eine Barbie- noch eine Pferdeleidenschaft hatte, keine Stunden vor dem Spiegel verbrachte und auch nicht dem rosa-glitzer-wahn verfallen war, scheinen manche Dinge irgendwie genetisch vorprogrammiert zu sein.

Meine Töchter sind in vielem so, wie man "das typische Mädchen" beschreiben würde:

- Wir beherbergen Massen von Blondinen, die kaum 20 cm hoch sind und einen derartigen Körperbau haben, dass sie, wären sie lebendig, nie aufrecht gehen könnten (wissenschaftlich erwiesen)

- In den Kinderzimmern vorherrschende Lieblingsfarbe: rosa-glitzer und wehe jemand behauptet, glitzer sei keine Farbe.....

- Jungs sind per se erstmal doof (wobei ich mir bewusst bin, dass sich das früher oder später ändern wird und dann unser hauseigener Y-Chromosomen-Träger die Krise kriegt)

- auch mit 2 Jahren kann man sich schon perfekt schminken ( ein Clown ist nichts dagegen)

- Minus 20 Grad sind kein Grund, nicht im Sommerkleidchen auf die Straße zu wollen

- mit 7 Jahren kann der Berufswunsch durchaus "sexy aussehen" lauten

- mit 5 Jahren will man aber noch Reiterin werden

- für die 2jährige ist klar: Ich bin eine PINZESSIN!

- es passiert durchaus, dass der Staubsauger signalisiert, etwas merkbares eingesaugt zu haben (bestimmt Krümel.....) und zwei Sekunden später kommt die Frage: "Mamaaaa, hast du meinen zweiten Polly Pocket - Schuh gesehen???? ups.....aber die Dinger sind auch wirklich winzig!!!

- Körpermalstifte sind dazu da, seinen Körper zu bemalen und keine weiße Stelle übrig zu lassen

- ohne je ein MTV-Video gesehen zu haben, können drei Mädchen zu Shakira tanzen wie Table-Dancerinnen

Soweit zu unserem heutigen Tag.....aber jeder Tag bringt neue Sachen...

Mittwoch, 29. Juni 2011

Alltag und Ferien

Ja der Alltag hat uns fest im Griff - Alltag wird oft mit monoton und immer wiederkehrend gleichgesetzt - wer immer dies glaubt, hat mit Sicherheit einen anderen Alltag als ich.
In meinem Alltag ist kein Tag wie der andere, jeder bringt unerwartete, unverhoffte und ungewollte Dinge.
Eines hingegen ist mein Alltag auf jeden Fall: klar strukturiert. Anders ist es mit drei Kindern und einer Vollzeitstelle auch nicht möglich und alles, was dazwischen kommt, bringt gnadenlos alles durcheinander...

Aber demnächst stehen ja die Sommerferien an - ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass die Schulferien nicht für die Schüler, sondern für die Erholung von Eltern und Lehrern eingeführt wurde! Zwar höre ich hin und wieder, dass es Eltern gibt, die gar nicht wissen, wie sie ihren Nachwuchs ohne die Abwechslung der Schule sechs Wochen lang beschäftigt halten sollen und die Kinder würden ja auch die Schule so vermissen - diesen Eltern würde ich kostenlos für eine gewisse Zeit meine älteste Tochter zur Verfügung stellen, natürlich nicht in den Ferien, sondern im Schulalltag!
Die Nachwuchsblondine, deren aktueller Berufswunsch "sexy aussehen" heißt (in meinem Kopf sehe ich sie schon knapp bekleidet an einer Stange tanzen...), findet die Schule mehr als überflüssig. Früher, damals, als ich noch jung und naiv war - also vor ungefähr zwei Jahren - dachte ich, unterstützt von den Erzieherinnen im Kindergarten, dass wir einer entspannten Zeit entgegen sehen, wenn das Mädel eingeschult wird - langweilte sie sich doch im letzten Kindergartenjahr unsäglich. Auch sie selbst freute sich auf die Schule - die Freude hielt genau bis zum Einschulungstag und gipfelte nach der Einschulungszeremonie in dem Statement: "Das war ja ganz schön, aber da muss ich jetzt nicht wieder hin..." Durchhaltevermögen hat sie, daran gibt es nichts zu deuteln, denn an dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert. Das macht den Alltag nicht einfach, weder für die Eltern, noch für die Lehrer - Madame hingegen geht das relativ wer-weiß-wo vorbei. Okay sie hat eingesehen, Schule ist nicht ganz sinnlos, hat sie dort doch lesen gelernt und das sogar außergewöhnlich gut. Sie liest gern (wenigstens etwas scheint sie von der Mama zu haben), aber das kann sie ja jetzt und der Rest, den man dort beigebracht bekommen soll, findet sie eh sinnlos.
Entsprechend haben ihre Lehrerin und ich einen regen Austausch über das Hausaufgabenheft, man könnte es fast schon eine Brief"freundschaft" nennen.

Kann jemand nachvollziehen, dass es mir Schweißperlen auf die Stirn treibt, wenn ich dran denke, dass nächstes Jahr meine zweite Tochter eingeschult wird??? Aber hey, jedes Kind ist anders und vielleicht wird bei ihr alles ganz easy (eine gewisse Restnaivität muss man sich bewahren...) - aber nächsten Mittwoch gibt es Zeugnisse und ich habe ganze 6 Wochen ohne Mitteilungen aus der Schule, was gemacht wurde bzw. nicht gemacht wurde - Entspannung pur, da fallen die 8 Stunden Arbeit täglich doch gar nicht ins Gewicht.

In diesem Sinne: Ich wünsche euch allen einen entspannten Sommer und winke in diesem Sinne zur Mama von Beckys Geisteszwilling, denn ich kann nachfühlen, dass sie sich genau so auf die Ferien freut wie ich!

Sonntag, 22. Mai 2011

Babies sind doch soooooo süß!

Ich werde Tante!
Natürlich für den Rest der Welt kein umwerfendes Ereignis und dank vorhandener Nichten und von der Seite unseres hauseigenen Dreibeins Neffen, ist frau ja auch schon geübt - dennoch finde ich, dass das auch mal wieder Zeit wurde.
Bereits des öfteren habe ich gegenüber meinen Geschwistern (immerhin 7 an der Zahl) anklingen lassen, dass das Verhältnis ja irgendwie ungleich verteilt ist! Meine Geschwister haben alle minimal 4 und maximal 5 Nichten, da wir schon 3 von 5 Nachwuchsblondinen stellen. Ich hingegen habe nur zwei Nichten - da paßt doch was nicht!
Dieser Zustand wird ja nun dankenswerter Weise behoben, man kommt dem Ausgleich näher, auch wenn der werdende Vater noch glaubt, er bekäme männlichen Nachwuchs - DAS haben schon viele vor ihm geglaubt - aber ob Nichte oder Neffe, egal!
Sorgen mache ich mir nur um meinen mir Angetrauten! Was immer den Frauen dieser Welt nachgesagt wird, nämlich, dass sie an keinem Baby vorbei können, ohne es anzufassen, ihnen was vorzubrabbeln und hinterher selbst eins oder noch eins haben zu wollen - das trifft bei uns eindeutig und ausschließlich auf den Vater meiner Kinder zu! Mittlerweile mit drei eigenen Kindern gesegnet, hat er zum einen leidvoll festgestellt, dass sie früher oder später unausweichlich dem Babyalter entwachsen und dass, zumindest bei seinem eigenen Nachwuchs, deren Lebensrhythmus seinem eigenen doch ziemlich zuwider läuft. Pathologische Wenigschläfer und Frühaufsteher halten dann doch auch die Eltern vom ein-, durch- und vor allem ausschlafen ab! Nach nunmehr fast acht Jahren Elterndasein hat sich zumindest eine Marotte gelegt: Bisher kam spätestens, wenn das bis dahin jüngste Kind das erste Mal Widerworte gab oder sich gar den väterlichen Liebkosungen widersetzte (Lass mich in die Ruuuhe!!) der Satz: "Aber noch ein BAAABYYY?????? DAS wär doch schön -sie sind doch alle schon soooo groß!" Nein, damit war bisher Schluss, zumal die jüngste Blondine des Hauses auch mit zweieinhalb Jahren noch mindestens dreimal die Nacht wach wird und väterliche Zuwendung einfordert. Wenn man dann selbst nicht mehr soooo jung ist und das früher oder später auch fühlt, schlaucht das durchaus.
Entsprechend entspannt konnte ich in letzter Zeit sein - seine drei "Papas Mädchen!" forderten soviel Aufmerksamtkeit, Zeit, Schlaf und Nerven, dass dieser Satz lang nicht zu hören war.
Letztes Silvester hatten wir dann Besuch von Freunden samt Nachwuchs - besonders zu erwähnen die damals knapp viermonatige Tochter! Wie entspannend war es für die Eltern hier - muckte das Kind, war mein mir Angetrauter zur Stelle und bei der Abfahrt gab er das Kind nur widerstrebend aus der Hand - besagter Satz kam aber nur einmal - welche Beherrschung seinerseits!
Bis der neue Familiennachwuchs auf der Welt ist, hat unser Nesthaken einen weitern Sprung getan - zum einen wird sie bis dahin mehr als drei Jahre alt sein und zum anderen vom "Stubenhocker" zum Kindergartenkind gereift sein - von daher noch weiter vom Baby entfernt als jetzt.
Wie wird mein Mann den Nachwuchs verkraften? Zumal sowohl die Eltern des Kindes als auch ich selbst vehement dagegen sein werden, dass er das Baby beim ersten Sehen gleich entführt!!! Wir sind gespannt - noch hat er ja ein paar Monate, sich emotional drauf vorzubereiten.


Ach und bekanntermaßen sind Eltern ja Meister im Verdrängen (wie sonst könnten Mütter ernsthaft vorbringen, die Geburt des Kindes sei der schönste Augenblick ihres Lebens gewesen???? Also ICH war bei drei Geburten dabei, mir könnt ihr nichts erzählen, ich weiß, wie das läuft...) und so braucht der Blondinenvater auch nach 18 Stunden Dauergequängel, Geheule, Gestreite und Gezicke nur einen Blick auf seine schlafenden Töchter zu werfen und schon kommt der Stoßseufzer: "Aber sie sind doch soooo niedliche!"

Samstag, 21. Mai 2011

100 Bücher...

In einem anderen Blog, bei Saendra's Bücherkiste bin ich auf diese interessante Liste gestoßen:

100 Bücher, die man gelesen haben muss


Für mich als bekennend büchersüchtiges Wesen natürlich eine Herausforderung, schauen wir mal, welche ich schon kenne

Also grün für schon gelesene:


1. Der Herr der Ringe, JRR Tolkien
2. Die Bibel
3. Die Säulen der Erde, Ken Follett 
4. Das Parfum, Patrick Süskind
5. Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
6. Buddenbrooks, Thomas Mann
7. Der Medicus, Noah Gordon 

8. Der Alchimist, Paulo Coelho
9. Harry Potter und der Stein der Weisen, JK Rowling
10. Die Päpstin, Donna W. Cross
11. Tintenherz, Cornelia Funke
12. Feuer und Stein, Diana Gabaldon
13. Das Geisterhaus, Isabel Allende
14. Der Vorleser, Bernhard Schlink
15. Faust. Der Tragödie erster Teil, Johann Wolfgang von Goethe
16. Der Schatten des Windes, Carlos Ruiz Zafón
17. Stolz und Vorurteil, Jane Austen
18. Der Name der Rose, Umberto Eco
19. Illuminati, Dan Brown
20. Effi Briest, Theodor Fontane
21. Harry Potter und der Orden des Phönix, JK Rowling
22. Der Zauberberg, Thomas Mann
23. Vom Winde verweht, Margaret Mitchell
24. Siddharta, Hermann Hesse
25. Die Entdeckung des Himmels, Harry Mulisch
26. Die unendliche Geschichte, Michael Ende 
27. Das verborgene Wort, Ulla Hahn
28. Die Asche meiner Mutter, Frank McCourt
29. Narziss und Goldmund, Hermann Hesse
30. Die Nebel von Avalon, Marion Zimmer Bradley
31. Deutschstunde, Siegfried Lenz
32. Die Glut, Sándor Márai
33. Homo faber, Max Frisch
34. Die Entdeckung der Langsamkeit, Sten Nadolny
35. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Milan Kundera
36. Hundert Jahre Einsamkeit, Gabriel Garcia Márquez
37. Owen Meany, John Irving
38. Sofies Welt, Jostein Gaarder
39. Per Anhalter durch die Galaxis, Douglas Adams
40. Die Wand, Marlen Haushofer
41. Gottes Werk und Teufels Beitrag, John Irving
42. Die Liebe in den Zeiten der Cholera, Gabriel Garcia Márquez
43. Der Stechlin, Theodor Fontane
44. Der Steppenwolf, Hermann Hesse
45. Wer die Nachtigall stört, Harper Lee
46. Joseph und seine Brüder, Thomas Mann
47. Der Laden, Erwin Strittmatter
48. Die Blechtrommel, Günter Grass 
49. Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque
50. Der Schwarm, Frank Schätzing
51. Wie ein einziger Tag, Nicholas Sparks
52. Harry Potter und der Gefangene von Askaban, JK Rowling
53. Momo, Michael Ende 

54. Jahrestage, Uwe Johnson
55. Traumfänger, Marlo Morgan
56. Der Fänger im Roggen, Jerome David Salinger57. Sakrileg, Dan Brown
58. Krabat, Otfried Preußler
 
59. Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren
60. Wüstenblume, Waris Diris
61. Geh, wohin dein Herz dich trägt, Susanna Tamaro
62. Hannas Töchter, Marianne Fredriksson
63. Mittsommermord, Henning Mankell
64. Die Rückkehr des Tanzlehrers, Henning Mankell
65. Das Hotel New Hampshire, John Irving
66. Krieg und Frieden, Leo N. Tolstoi
67. Das Glasperlenspiel, Hermann Hesse
68. Die Muschelsucher, Rosamunde Pilcher 
69. Harry Potter und der Feuerkelch, JK Rowling
70. Tagebuch, Anne Frank

71. Salz auf unserer Haut, Benoite Groult
72. Jauche und Levkojen, Christine Brückner

73. Die Korrekturen, Jonathan Franzen
74. Die weiße Massai, Corinne Hofmann
75. Was ich liebte, Siri Hustvedt
76. Die dreizehn Leben des Käpt’n Blaubär, Walter Moers
77. Das Lächeln der Fortuna, Rebecca Gablé
78. Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Eric-Emmanuel Schmitt
79. Winnetou, Karl May
80. Désirée, Annemarie Selinko
81. Nirgendwo in Afrika, Stefanie Zweig
82. Garp und wie er die Welt sah, John Irving
83. Die Sturmhöhe, Emily Brontë
84. P.S. Ich liebe Dich, Cecilia Ahern 
85. 1984, George Orwell
86. Mondscheintarif, Ildiko von Kürthy

87. Paula, Isabel Allende
88. Solange du da bist, Marc Levy
89. Es muss nicht immer Kaviar sein, Johanns Mario Simmel
90. Veronika beschließt zu sterben, Paulo Coelho
91. Der Chronist der Winde, Henning Mankell
92. Der Meister und Margarita, Michail Bulgakow
93. Schachnovelle, Stefan Zweig
94. Tadellöser & Wolff, Walter Kempowski
95. Anna Karenina, Leo N. Tolstoi
96. Schuld und Sühne, Fjodor Dostojewski
97. Der Graf von Monte Christo, Alexandre Dumas
98. Der Puppenspieler, Tanja Kinkel

99. Jane Eyre, Charlotte Brontë
100. Rote Sonne, schwarzes Land, Barbara Wood


Na das ist doch gar keine so schlecht Bilanz - habe ich richtig gezählt, bleiben 41 Bücher, die ich noch lesen muss. Ich behaupte einfach mal, dass ich noch eine Weile lebe (wobei ja heute die Welt untergehen soll, wenn ich das richtig in Erinnerung habe) - ob ich sie wirklich alle lese? Da bin ich selbst gespannt, denn für meinen Geschmack sind da sehr viele von Hermann Hesse bei, den ich von "Unter'm Rad" aus dem Deutschunterricht als doch sehr langatmig und schülerunfreundlich in Erinnerung habe...oder lag es an dem Buch? Vielleicht taucht das ja zu recht hier nicht auf???? Wann und ob ich die fehlenden Bücher noch in grün umfärben kann? Ich werde euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten!! 
Wenn eines besagter Bücher bei euch verstaubt, schickt es mir auf jeden Fall, denn was hier liegt, wird auch gelesen ;-)
Jetzt aber widme ich mich erstmal wieder der Nr. 61 meiner Agatha Christie - Sammlung: "Parker Pyne ermittelt" - nach der Hälfte des Buches meinem Eindruck nach eines, was definitiv NICHT auf die obige Liste gehört...


Samstag, 14. Mai 2011

Seuchen...

Soooo, lang habe ich nichts von mir hören lassen - der Grund lag vor allem, wie könnte es anders sein, am Stress, aber dieser wohl größtenteils bedingt durch unser, mittlerweile glücklicherweise für alle Seiten, nicht mehr bei uns wohnendes, kanadisches Au Pair - aber das ist ein anderes Thema, das eine ausführliche Auslegung erfordert, von daher muss das warten.

Seuchen - Seuchen können verschiedenster Art sein, manche harmloser als andere...zum Beispiel könnte man jede Phase jedes Kindes, bekanntermaßen sind Kinder ja eine Aneinanderreihung von Phasen, als Seuche bezeichnen, da jede auf ihre eigene Art anstrengend ist und mitunter katastrophale Auswirkungen auf den Rest der Familie hat - aber das sind die harmlosen.

Momentan allerdings fühle ich mich eher wie in die Bibel versetzt - ihr erinnert euch? Altes Testament, Moses, Ägypten, let my people go??? Die Seuchen, die über die Ägypter kamen? Ich mein, da habe sie sich schon schöne Sachen ausgedacht, Heuschreckenplage, etc, sicher unangenehm, aber schlimmer geht immer, so geschehen aktuell hier im beschaulichen Norddeutschland - LÄUSE!!!!!

Okay, den Begriff der Laus kennt sicher jeder und die meisten Eltern werden schon einmal einen Aushang im Kindergarten gesehen haben "Im Kindergarten sind Läuse aufgetreten" - ein kurzes Schaudern, ein intensiver Blick auf den Kinderkopf, puh! GsD nichts zu sehen!
So ging es uns auch sechs Jahre - die Zettel hingen ja nun wirklich oft im Kindergarten aus - wir wurden immer verschont. Glück währt nicht ewig - unseres ziemlich genau bis zu dem Zeitpunkt, als die Klasse meiner Ältesten beschloss, gemeinschaftlich in der Klasse zu schlafen - am nächsten Tag holte ich ein müdes, aber glückliches Kind in der Schule ab und am nächsten Tag juckte ihr der Kopf......

Was es heißt, ein Kind mit Läusen zu haben, weiß wirklich nur jemand, der mal ein Kind mit Läusen hatte - und da unser Läusekind vor der Entdeckung selbiger ja schon gut einen Tag zu Hause war und die Evolution die Panik der Eltern einkalkuliert hat, die sofort Gegenmaßnahmen ergreifen nach Entdeckung, sind die Biester in der Lage sich blitzschnell zu verbreiten - heißt: nicht EIN Läusekind, sondern derer DREI!!
Natürlich, wie könnte es anders sein, war es ein Wochenende, die nächste Apotheke diverse Kilometer entfernt - aber, a man on his mission, ließ sich der Vater der Kinder nicht abhalten, die Strecke zu bewältigen und Läuseentfernungszeug zu besorgen - alle Kinderköpfe damit versorgt, dann heißt es  einwirken lassen - die Kinder freut's  - noch - denn so dürfen sie länger aufbleiben, schließlich vielen die Biester erst vorm Schlafengehen auf und das Anti-Laus-Zeug soll zwei Stunden einwirken!

Als Eltern freut man sich weniger, muss doch jedes Fitzelchen Stoff, das mit den Kindern in Berührung kommt, gewaschen werden. Und darunter fallen nicht nur Klamotten und Bettwäsche - bei Mädchen kommen pro Kind noch locker 500 Stofftiere und 20 Kuschelkissen dazu - von diversen Barbie-Haaren und Wolldecken mal ganz abgesehen. Alles, was man nicht waschen kann, muss eingefroren werden, etc.

Und wer jetzt glaubt, man könne nach der Einwirkzeit das Zeug einfach ausspülen und gut ist - der irrt gewaltig! Danach heißt es "Nissenkamm", um eventuell noch vorhandene tote Läuse und vor allem die Nissen, also die Lauseier, zu entfernen. Diese allerdings, jaja die Evolution ist schon ein intelligentes Ding, kleben sich an die Haare und kleben können die! Aber sowas von! Mal davon abgesehen, dass so eine Laus mal locker 1000 Eier legt und ja!!! man muss sie alle!!! entfernen - das fanden dann nicht mal mehr die Kinder lustig, die mittlerweile doch auch ziemlich müde waren und dann gegen 23 Uhr ins Bett gefallen sind!

Um euch nicht mit der Ausführlichkeit des Themas zu langweilen, es kommen dann noch diverse Nachbehandlungen, etc dazu  - aber irgendwann ist der Punkt erreicht: Jaaaa die Laus ist weg! (und kommt hoffentlich nicht wieder...). Eine Weile noch leidet man an psychischen Nachwirkungen beim Kämmen der Nachwuchshaare (hat sich da nicht was bewirkt?) oder psychisch bedingte Juckanfälle der eigenen Kopfhaut (da wird doch nicht...???) - aber auch das vergeht.

Irgendwann geht das Leben weiter....man denkt ab und an mit Schaudern zurück, vermeidet aber auch das eigentlich...

..und dann...völlig unverhofft....unerwartet ......absolut UNERWÜNSCHT......ruft Freitag morgens die Lehrerin auf der Arbeit an und bittet mich, meine Tochter abzuholen.....auf ihrem Kopf lebt es...................................NEIN................................................DAS DARF NICHT WAHR SEIN!!!

Muss ich erwähnen, dass Freitag, der 13. war???


Tja, leider doch - wie unser Wochenende bisher verlaufen ist????? Fang einfach oben an zu lesen..............huch, was war das?? Juckt es da auf meinem Kopf????

Dienstag, 8. Februar 2011

Auf ins Abenteuer

Sooo, ich habe es gewagt! Als lebenslanger Handarbeitslegastheniker habe ich es bisher problemlos geschafft, allen Versuchungen zu widerstehen. Man lernt damit umzugehen, auch wenn man von nähbegeisterten Menschen umgeben ist.
Seit einem halben Jahr aber auch noch beruflich dauerhaft damit konfrontiert, gab es jetzt kein Entkommen mehr - ich habe mir eine Nähmaschine gekauft!
Der Kauf an sich gestaltete sich noch einfach, hatte ich mich vorher doch bei kundigen Menschen schlau gemacht, was so ein Maschinchen können muss, soll, darf, wenn man, wie ich, noch nie daran gesessen hat. Dann gab es auch noch direkt im Anschluss ein passendes Vehikel zum Schnäppchenpreis, schon wars gekauft. Anschließend begann schon das Drama: Neumodisch natürlich online erstanden, tauchte dann in der Bestellbestätigung eine veraltete Wohnadresse auf - ups, Kundenkonto wohl lange nicht aktualisiert....aber wozu gibt es heutzutage für alles Hotlines. Entsprechende Nummer gewählt, geduldig das Warteschleifengedudel erduldet, bekam ich endlich eine weibliche Stimme ans andere Ende der Leitung. Ich also mein Problem geschildert und kaum hatte die Dame an der anderen Seite des Hörers ein "Jaaaa" von sich gegeben, ertönte nur noch "tututututut" aus dem Hörer - rausgeflogen...öhm doll. Also von vorn: Nummer gewählt, Warteschleife.......Warteschleife, weibliche Stimme - Problem geschildert......Die Dame erklärte mir, dass sie zwar die Bestellung nicht ändern könne, aber ein Ticket daran hängen könne, dass die Lieferung an meine aktuelle Adresse geht. Na wunderbar! Also los, neue Adresse lautet "tutututut".........rausgeflogen.....nochmal anrufen??? Email geht immer - also eine entsprechende Email verfasst, abgeschickt. Am nächsten Morgen hatte ich auch gleich eine Email des besagten Online-Shops in der Mailbox - na das nenn ich prompte Bearbeitung - "Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Ihr Artikel versandt wurde" - natürlich an die alte Adresse!!!!!!!!
Glück im Unglück - der Besitzer meiner alten Adresse ist geschwisterlich an mich gebunden, so konnte ich dafür Sorge tragen, dass zumindest für die nächsten Tage mein Name mit an der Klingel steht, sodass der Postbote auch brav die Benachrichtigungskarte eingeworfen hatte. Da wir sowieso einen Besuch geplant hatten, konnte ich nach 300 km Fahrt mein Maschinchen bei der Tante in der Post abholen, nachdem ich brav meinen Ausweis vorgezeigt hatte.
Gleich vor Ort - nein nicht in der Post, sondern bei meinem weiblichen Elternteil - habe ich mir dann alles Grundlegende an meinem Maschinchen, das übrigens auf den Namen Emma getauft wurde, zeigen lassen und mich dann adrenalinerfüllt an die erste Naht meines Lebens gewagt...bibber...zitter...aber hey! Das sah gar nicht übel aus! Irgendwas an der Fadenspannung wurde noch nachjustiert und schon waren auch die kleinen Schlingen weg und ich durfte feststellen, dass gerade nähen gar kein Hexenspiel ist!!
Mittlerweile habe ich mir schon "meinen" ersten Schnitt ausgesucht, Prädikat "sehr leicht" und befinde mich auf der Suche nach einem schönen Stoff für meine Jüngste, die als Versuchskaninchen herhalten muss - ich werde berichten!

Montag, 24. Januar 2011

Stempel....

Jeder wird doch mindestens eine dieser Casting- oder Reality-Shows kennen, wo nach und nach, warum und durch wen auch immer, eine Person nach der anderen rausgewählt wird. Ich erinnere mich, dass bei irgend einer dieser Shows, plakativ auf das gezeigte Foto der Person ein riesengroßer Stempel "Raus!" gedrückt wird. Warum ich euch das erzähle? Genau SO einen Stempel sah ich heute Vormittag vor meinem geistigen Auge auf meiner Stirn landen - drauf stand allerdings nicht "raus", sondern "Rabenmutter".

Ich bin durchaus mit einem gesunden Selbstwertgefühl ausgestattet und hätte ich Zweifel daran, ob es mir und meinen Kindern gut tut, dass ich berufstätig bin, würde ich es, sofern irgend möglich, wahrscheinlich nicht sein. Ich kenne viele berufstätige Mütter, die sich dauerhaft hin- und hergerissen fühlen, weil sie während der Arbeit ein schlechtes Gewissen dem Nachwuchs gegenüber haben und sich dann im Zweifelsfall selbst noch ankreiden, dass ihnen das Arbeiten an sich Spaß macht. Dazu gehöre ich definitiv nicht! Wenn es der Mutter gut geht, geht es den Kinder gut, bisher hat sich das bewahrheitet und für die Zukunft sehe ich das auch nicht negativer. Und mal vom "Leben neben dem Mutterdasein" abgesehen, besteht bei den meisten berufstätigen Müttern ja auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit zum Arbeiten - von Luft und Liebe können wir alle nicht leben.

Nachdem ich gestern entdeckte, dass hinter dem noch fest sitzenden Schneidezahn meiner Ältesten der bleibende Zahn bereits durchgebrochen ist, habe ich heute Morgen beim Zahnarzt angerufen, um einen Termin auszumachen, da ich ja mal davon ausgehe, dass der Milchzahn raus muss.
Die erst durchaus freundliche Sprechstundenhilfe bot mir einen Termin in der kommenden Woche dienstags um 10 Uhr an. Daraufhin sagte ich, dass ich berufstätig sei und es vor 17 Uhr nicht schaffen könne - der Zahnarzt ist auch noch in einem Nachbarort und im nachmittäglichen Berufsverkehr kann das durchaus dauern....Im ersten Moment dachte ich, die Sprechstundenhilfe am Telefon habe gewechselt, denn statt der freundlichen Telefonstimme kam jetzt ein griesgrämiges, vorwurfsvolles "ACH!!! Haben Sie NICHT frei, wenn die Schulkinder frei haben????????" Für alle Nicht-Niedersachsen: Hier sind nächste Woche Montag und Dienstag so genannte Halbjahresferien, da kommenden Freitag die Halbjahreszeugnisse ausgegeben werden.
Und zusammen mit diesem "ACH!!!" sah ich den imaginären Stempel auf meine Stirn niedersausen. Vollkommen verblüfft konnte ich nur erwidern, dass ich NICHT frei habe, da MEIN Urlaubsanspruch begrenzt sei. Kurz angebunden gab sie mir daraufhin einen Termin am späten Nachmittag, witzigerweise dürfen wir jetzt schon am Montag kommen...

Mittwoch, 12. Januar 2011

Loslassen...

Je älter Kinder werden, desto ein größerer Bestandteil des Elternseins besteht im Loslassen. Und das beginnt nicht erst im Teeniealter, wo man sowieso nur noch hoffen kann, dass man in den vorhergehenden Jahren nicht allzu großen Mist bei der Erziehung gebaut hat, denn - wirklichen Einfluss hat man dann nicht mehr und einen Überblick, wo und mit wem der Nachwuchs was gerade treibt, ist auch nicht mehr gegeben - aber bis dahin habe ich ja noch ein paar Jährchen Zeit.
Dennoch ist Loslassen eine nicht zu unterschätzende Anstrengung.
Goethe soll einmal gesagt haben: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“
Und eines kann ich euch sagen: Die Wurzeln sind der einfachere Teil...


Ich bin von Natur aus nicht zur Glucke geboren. Anwandlungen, die ich im Freundes- und Bekanntenkreis oft beobachten konnten, sind mir fremd. Es gibt tatsächlich Frauen, die, anstatt sich nach der Geburt des Kindes freuen, dass der Nachwuchs gesund und munter auf der Welt ist und der eigene Körper einem tatsächlich wieder allein gehört, nur noch den Satz "Aber ich vermisse meinen Bauch so!!!" über die Lippen bringen... oder auch "Am wohlsten hab ich mich während der Schwangerschaft gefühlt!" Diese Sätze wird man wohl von mir niemals hören. Schwangerschaft ist definitiv nicht mein Idealzustand und sich danach wieder bewegen zu können, liegen zu können, laufen zu können ohne direkt Schnappatmung zu bekommen ist nicht zu unterschätzen - finde ich.
Beinahe hätte ich in die Aufzählung "schlafen können" mit aufgenommen, konnte mich dann aus realistischen Gründen doch zurückhalten, denn mit schlafen ist nach der Schwangerschaft nun auch nicht wirklich zu denken - zumindest nicht bei meinen Kindern, die NIE mit einigen Wochen oder Monaten durchgeschlafen haben...meine Älteste war 3,5  - Jahre, nicht Monate wohlgemerkt, meine Mittlere fast 3, ja und bei meiner Jüngsten, die jetzt 2 1/4 ist, warten wir noch auf diese Zustand. Bedingt durch den Altersabstand meiner Töchter haben wir hier entsprechend seit siebeneinhalb Jahren keine Nacht durchgeschlafen - aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles.


Wenn sich im Laufe der Monate das Kind dann vom hilflosen Dauerbetreuungsbündel nach und nach in ein selbständigeres - und sehr eigenwilliges - Wesen entwickelt, verfiel ich auch nicht in die "Oh sie werden sooooo schnell groooooooß, ich will mein Babyyyyy wieder!" Diesen Part übernimmt hier der Y-Chromosomenträger, Gleichberechtigung muss sein.
Ich habe mich über jede Entwicklungsfortschritt gefreut und jedes Stückchen Selbständigkeit des Nachwuchses freudig begrüßt.
Was nicht heißen soll, dass das immer leicht ist.
Wenn das blondhäuptige Mädel meinte, nachdem sie zwei schwankende Schrittchen auf ebener Fläche hinbekommen habe, sie sei jetzt groß genug, um auf dem Spielplatz das 10 Meter hohe Klettergerüst zu erklimmen - ja, dann soll sie! Wenn sie es sich zutraut, warum sollte ich ihr dieses Zutrauen nehmen? Kind marschiert also munter in luftige Höhen, während Mama unten steht und alle Willenskraft, die zu finden ist, aufbietet, um das Kindchen nicht wieder runterzuziehen, sondern die Arme ganz fest an den Körper drückt, um der Versuchung zu widerstehen. Sämtliche verfügbaren Horrorszenarien laufen im Kopf ab (Kind fällt 10 Meter runter auf den Boden oder wird in unerreichbarer Höhe von anderen Kindern attackiert, ohne dass man eingreifen kann...), denn man muss bedenken: Mama hat extreme Höhenangst und schwindelt schon auf einem Stuhl.
Natürlich ist den Kindern nie irgend etwas passiert und Mama war grundlos schweißgebadet, bis das Töchterchen wieder unten war - dennoch finde ich es wichtig, Kinder ihre Erfahrungen machen zu lassen.


Und auch jetzt, wo das Kleinstkindalter hinter uns liegt, kommen immer neue Situationen, wo Mama ihre Willenskraft braucht...
Seit unserem Umzug wohnen wir ja in fußläufig erreichbarer Nähe von Schule und Kindergarten und natürlich ist es langfristiges Ziel, dass unser Nachwuchsteenager irgendwann allein zur Schule geht. Auf halber Strecke trifft sie sich sowieso mit einer Freundin und deren Mutter, bis jetzt wurde sie bis dorthin dann von uns gebracht. Da Madame keinen gesteigerten Wert auf Änderungen ihrer Gewohnheiten legt, war sie bis dato auch zufrieden mit dem Status quo. Jetzt allerdings hat sie beschlossen, dass sie wirklich alt genug sei, um allein bis zu besagter Kreuzung zu gehen - ja, ist sie auch und ja, ich weiß natürlich, dass sie den Weg problemlos findet und in der Lage ist, an Straßen zu schauen, bevor sie diese überquert. Wir wohnen ja auch in einem Wohngebiet und nicht an der Schnellstraße, sodass sich entsprechender Verkehr in Grenzen hält.
Dennoch habe ich mich heute Morgen an die Klettergerüstsituation erinnert gefühlt. 
Selbstverständlich war schon im Vorfeld abgeklärt, dass entsprechende Mutter mir sofort, wenn sie meinen Nachwuchs erblickt, eine sms schickt, um mich aus meiner privaten Wartehölle zu befreien. Dennoch waren diese 10 Minuten heute morgen emotional anstrengend genug für den ganzen Tag.....Nein ich habe nicht alle zwei Minuten angerufen, ob sie denn noch immer nicht da sei und bin auch nicht hintergelaufen, um zu gucken, ob ihr unterwegs nicht doch irgend etwas schreckliches zugestoßen ist - aber meine Willenskraft ist denn auch für den restlichen Tag erschöpft...