Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Freitag, 6. Juli 2012

Es waren einmal....ruhige Freitagnachmittage

Früher waren meine Freitagnachmittage die ruhigsten der ganzen Woche. Freitags hab ich nämlich schon mittags Feierabend bzw. Wochenende. Das ist per se ja schomal toll!
Dazu kommt, dass ich dann auch nur ein Kind zu Hause habe, die Schule meint nämlich, Eltern arbeiten freitags nicht und bieten so die Betreuung nur bis einschließlich Donnerstag an.
Schon dies wird sich jetzt ändern, weil die mittlere Nachwuchsblondine schon in den Startlöchern steht, um nach den Ferien die Schule zu erobern...aber zurück zu meine Freitagnachmittagen.

Da die große Nachwuchsblondine es genießt, einige Stunden ohne ihre kleinen Schwestern zu sein un diese wiederum darauf pochen, bloß erst nach der Kaffeepause abgeholt zu werden, waren Freitagnachmittag die, wo man sich tatsächlich mal mit Kaffee und Buch aufs Sofa verziehen konnte, alternativ auch mal ein Ründchen Schlaf nachholen (in 9 Jahren baut sich einiges an Schlafmangel auf, das darf nur stückchenweise abgebaut werden, sonst würde man wahrscheinlich nie wieder aufwachen...).

All diese Ruhe und Beschaulichkeit änderte sich abrupt letzten Herbst, als der Kommunionunterricht der Erstgeborenen begann - der war dann immer freitags und damit der Nachmittag auch voll ausgeschöpft, da wir erst bis in die Kreisstadt fahren mussten, etc... All das ist jetzt vorbei, Madame ist Ende Mai zur Erstkommunion gegangen, meine Freitage könnten wieder beschaulich sein....aber irgendwie, wenn einmal der Wurm drin ist...irgendwas war immer die letzten Wochen und auch heute sieht es nicht gut aus.

Gut fing der Tag sowieso nicht, wachte ich doch mit mörderischen Kopfschmerzen auf. Diese wurden medikamentös niedergekämpft und so kam ich durch den Vormittag. Allerdings bin ich sowas von hundemüde, dass in meinem Kopf nur der eine Satz Platz hat: "Ich müsste jetzt ein Stündchen schlafen..." Ein Sofa kann so etwas verführerisches sein.....aber nein, das Schicksal hat etwas anderes vor. Anstatt mich darnieder zu legen, werde ich die zurückgekehrten Armeen des Kopfschmerzes mit einer kleinen bunten Pille erneut in die Schranken weisen, drei Kinder um mich scharen (davon allerdings nur zwei meine eigenen) und meinen Nachmittag in der Grundschule verbringen.

Die Grundschule hatte diese Woche Projektwoche und heute ist die unvermeidliche Präsentation. Selbstgemachte Kunstwerke wollen nicht nur bestaunt, sondern auch erworben werden (die selbstgemachten Aquarien der Großen stehen zum Verkauf und es liegt ja wohl auf der Hand, dass die Kinder die Eltern moralisch direkt verpflichtet haben, bloß das eigene auch zu kaufen!!!!) und damit die Eltern sich nicht nach der unvermeidbaren halben Stunde aus dem Staub machen, hat sich die Schule dieses Jahr etwas besonders perfides einfallen lassen: Parallel zur Präsentation der Projekte findet eine Spiel- und Sportveranstaltung auf dem Schulhof statt, bei dem die Schulkinder anweisend zu sein haben.....heißt, vor 17 Uhr kein Entkommen.
Naja, parallel werde ich die Chance nutzen, dem Demnächst-Schulkind sein demnächst-Klassenzimmer zu zeigen und so kann sie schon einen Blick auf ihre demnächst-Klassenlehrerin werden.....auf in den Kampf!