Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Samstag, 25. Juli 2015

Mogelpackung

Im Grunde bin ich ein ausgeglichener Mensch und die immer wiederkehrende Hysterie in Sachen "Die Supermärkte vera....en die Kunden" lässt mich im Normalfall auch kalt.

Mittlerweile dürfe ja nun jedes Kind wissen, dass beispielsweise die Packungsgröße nichts über Preisgerechtigkeit aussagt und man sinnvollerweise den 100g- oder Kilopreis, der ja angegeben sein muss, vergleicht oder das als "Kinder"-Lebensmittel ausgewiesene Dinge im Normalfall ein Vielfaches an Zucker aufweisen, etc.

Heute allerdings hätte mich glatt einer schilderschwenkenden Demonstration angeschlossen...

Beim Einkauf sprangen mir im Kühlregal eine Reihe Smoothies ins Auge - hmmm, lecker... welchen nehme ich denn? Kirsch-Banane, ibää - von Bananen muss ich spucken.....Apfel-Himbeer - jawoll!
Nachdem alle Einkäufe im Kofferraum verstaut waren, freute ich mich auf einen kühlen Schluck Apfel-Himbeere, also Fläschchen aufgeschraubt, einen Schluck genommen und......würg.....was ist das??????

Die Zutatenliste offenbarte es: Neben 34% Apfelanteil und 31% Himbeere (die hatte ich erwartet, immerhin heißt das Ding Apfel-Himbeere-Smoothie)....befinden sich in eben diesem auch noch 33% !!!!!!!!! Bananenmark!!!!!!!

Und nein, ich habe nichts an den Augen, auf dem Fläschchen steht nicht etwa "Apfel-Bananen-Himbeer-Smoothie" - die Banane taucht im Namen gar nicht auf!!!!!

Kurz gesagt ist das Fläschchen direkt im Müll gelandet und ich stand auf der Rückfahrt nach Hause noch diverse Male kurz davor, anhalten zu müssen um meinen Würgreiz in den Griff zu bekommen.....also von Smoothies hab ich für heute die Nase voll...

Sonntag, 8. März 2015

Spontis zeugen Banker...

Kinder zu beobachten ist eine spannende Sache - vor allem natürlich bei den eigenen. In den ersten Jahren wird man fasziniert von den vielen Entwicklungsschritten, die so ein Kleinkind zu bewältigen hat, die zumeist motorischer Natur sind: greifen lernen, was übergeht zu begreifen lernen, robben, krabbeln, laufen, die ersten Worte - und alles in einem Zeitraffertempo, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt.

Die Enwicklungen späterer Jahre sind dann schon eher intellektueller Natur: Jedes Kind entwickelt ein eigenes Selbstverständnis, eine eigene Art zu denken und sich auszudrücken und unweigerlich fängt man als Eltern an festzustellen: Das hat sie aber von dir! Guck mal, genau wie du! So wird, von der Optik abgesehen, spätestens dann überdeutlich, dass jedes Kind ein Teil beider Eltern ist - und darüber hinaus ein ganz eigenes Wesen! Auch im Vergleich mit den Geschwistern wird schnell klar: so ähnlich sie sich in manchen Dingen, Mimiken, Verhaltensweisen und Vorlieben sind, so unterschiedlich ist dies in anderen Bereichen.

Schon vor einigen Jahren habe ich gedacht, dass es sicher eine spannende Zeit wird, wenn die Nachwuchsblondinen Richtung Pubertät und damit Richtung Abgrenzung von den Eltern marschieren: Um eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und zu festigen ist es wichtig, dass sie sich abgrenzen und sich selbst entdecken.

Dabei kommt mir immer das Lied von Roger Cicero in den Kopf "Spontis zeugen Banker", in dem es heißt:

"Spontis zeugen Banker - Richter kriegen Punker
und Spießer kleine fiese Revoluzzer
linke Kommunisten gebären Chauvinisten
Pedanten machen immer Nestbeschmutzer
doch im Alter irgendwann - gleichen sie sich an"

Spannend ist dieser Prozess sicher immer, in unserem speziellen Fall war aber auch immer die Frage: von wem können und werden sie sich denn abgrenzen? Spannend vor allem deshalb, weil der Vater der Meute und ich in vielen Dingen nämlich extrem unterschiedlich sind und denken. Auch wenn er das mitunter ungern hört, ist er doch einer der erzkonservativsten Menschen, die mir je begegnet sind, was man von mir beileibe nicht behaupten kann.

Wie sich in den letzten ein, zwei Jahren gezeigt hat, funktioniert die Abgrenzung am simpelsten im Musikgeschmack. Denn was hier mitunter ohrenbetäubend durchs Haus dröhnt, gefällt keinem von uns. Wobei man wohl dankbar sein muss, denn es könnte sicher schlimmer sein als Selena Gomez (bei der einen) und Kesha, Deichkind und Cro (bei der anderen). Fallen gitarrenlastiker Rock und 80er Jahre per se raus, hätten auch kleine Volksmusikfans hier wohnen können - was wohl für beide Eltern die Höchststrafe gewesen wäre... oder Helene-Fischer-Groupies...ach nein, das hört ja der Vater...

Beim Kleidungsgeschmack hingegen kann man das von der Tagesform abhängig machen, ob man dem Vater den ein oder anderen Herzinfarkt verschaffen möchte oder nicht: Jeans und Shirt sind immer ungefährlich, läuft der Nachwuchs dann aber in Miniröcken rum, entstehen im Vaterhirn automatisch rote Alarmglocken und Schreckensszenarien.

Auf einen Themenbereich, der aber erst in einigen Jahren akut werden wird, freue ich mich besonders, denn er wird am meisten Potential bieten: ausgehen!
Diesen Komplex meidet der männliche Beschützer der Nachwuchsblondinen in seinem Kopf bisher kategorisch, indem er sich einredet, er lasse sie einfach erst aus dem Haus, wenn sie mindestens 25 sind....nee 30...ach einfach gar nicht. Wie wenig praktikabel das sein wird, wird er dann wohl oder übel entdecken - ja, auch Eltern lernen nie aus und entwickeln sich.

Warum ich mich darauf freue? Das liegt daran, dass ich in einer kleinen fiesen Ecke meines Herzens immer schon gesagt habe: Die ersten 13, 14 Jahre sind für mich als Mutter am anstrengendsten und mit Kämpfen durchsetzt - denn da ich die meiste Zeit mit ihnen verbringe, muss ich mich meist den Durchsetzungskämpfen stellen und meinen Standpunkt klarmachen und durchsetzen - wohingegen der Papa - jaaa der Papa, der Held ihres kleinen Lebens, das ist ja der liebe, gute Papa!

Dann aber wird es am lieben, guten Papa sein, ihnen zu erklären, warum sie am Wochenende nicht die Nächt durchtanzen dürfen - denn das ist auch ihm klar: Ich werde sie daran nicht hindern, ihre Jugend zu erleben und ihre Erfahrungen zu machen. Ich werde darauf vertrauen, dass wir ihnen die uns wichtigen Werte vermitteln konnten. 
An seinen Töchtern zweifelt übrigens auch der besorgte Vater nicht - allerdings an sämtlich Y-Chromosomenträger dieses Planeten ;-)

Freitag, 21. November 2014

Freitagmorgen oder Ich und der Reifendruck

Auf dem Rückweg vom Bahnhof zeigte mein Auto heute eine nette orangefarbene Warnleuchte an, die ich bisher noch nie gesehen habe - okay, orange, nicht rot, das Auto wird mir also nicht gleich um die Ohren fliegen, also erst einmal nach Hause.

Dort dann in der Betriebsanleitung nachgeschaut, was mir diese nette Warnleuchte sagen will: Reifendruck zu niedrig - Gottseidank, das sollte sich ja beheben lassen!

Also zur Tankstelle gefahren, um den Reifendruck zu kontrollieren. Dort habe ich dann festgestellt, dass die technische Evolution auch vor den Tankstellen nicht halt macht. Das letzte Mal, als ich einen Reifendruck kontrolliert hatte, gab es noch diese kleinen netten mobilen Geräte....jetzt sind das große Kästen mit langen Schnüren dran...naja, wird schon ähnlich funktionieren. Für unbedarfte Menschen wie mich ist auf jedem dieser Kästen auch eine Gebrauchsanweisung angebracht - leider so verwittert, dass noch genau die letzten drei Worte zu lesen waren...sehr hilfreich...wahrscheinlich bin ich einfach der einzige Mensch, der die gelesen hätte.

Beim Abschrauben des ersten Ventildeckels ist mir der natürlich direkt aus der Hand gerutscht und war nicht mehr aufzufinden...öhm ja...

Woher weiß ich jetzt eigentlich, wieviel Reifendruck der richtige Druck ist? Netterweise hängt eine große Tabelle aus, wo man nachschauen kann - mein Auto gefunden und weiter geht's. An der netten Reifendruckmessmaschine (oder wie auch immer die heißt) den richtigen Druck als SOLL eingestellt, das Ende des Kabels an mein Ventil gehalten und...Mist, wie soll ich das festhalten und gleichzeitig im Display des Kastens sehen können, wieviel Druck mein Reifen tatsächlich hat? Geht nicht, also Auto zwei Meter zurückgesetzt, ach gut, jetzt kann ich das Display sehen - ja, ein wenig zu wenig Reifendruck. Wie komme ich jetzt an den OKAY - Knopf der Maschine, um anzuzeigen, dass er das IST dem SOLL bitte angleich möge??? Beim Bewegen zur Maschine ist der Aufsatz (der hat bestimmt auch irgendeinen wichtigen technischen Namen) der auf dem Ventil sitzt, natürlich heruntergefallen, egal - OKAY gedrückt, die Maschine gibt Laut, schnell den Aufsatz aufs Ventil - super, das Ding piept, wenn der richtige Druck erreicht ist - wo war jetzt gleich der Deckel hin? Mist, nicht aufzufinden, egal - nächster Reifen.

So sprintete ich zwischen Reifen und Maschine hin und her und von hinten links kann man das Display definitiv nicht sehen, da die Maschine vorne rechts steht....trotzdem das Ding irgendwie zum Piepen gebracht, alle verfügbaren Ventile zugeschraubt und mit Händen, bei deren Anblick jeder Schornsteinfeger neidisch würde (warum sind diese Papierspender dort eigentlich IMMER leer????) wieder ins Auto, angemacht - so ein Sch....Warnleuchte noch immer an...

Erst einmal nach Hause und im Internet recherchiert, ob der Reifendruck der Tankstellentabelle überhaupt der richtige ist und wo ich den herbekomme - aaaah, Türinnenseite. Raus zum Auto, Fahrertür auf - ja, tatsächlich, da gibt es innen im Rahmen eine Tabelle! Festgestellt, dass die angegebenen Werte von denen an der Tankstelle leicht abweichen - liegt das daran? War nicht viel Abweichung und auch überhaupt nur bei den Vorderreifen...kann der Sensor so sensibel sein? Alternative wäre, 16 km bis zur Werkstatt zu fahren und sich wahrscheinlich Sprüche in Richtung "Ja, Frauen halt..." anhören zu dürfen und nein! das ist sicher nicht überall so, aber ich habe den Autoverkäufer da noch in allzu realer Erinnerung...

Zurück an der Tankstelle, das Spiel von vorn gestartet, mittlerweile von einem neugierigen älteren Herrn, der sein Auto aussaugt, beobachtet. Oh, da lag der verlorene Ventildeckel, hat sich doch schon gelohnt, noch einmal zurückzukommen!
Beim dritten Reifen festgestellt, dass sich dieser Aufsatz anscheinend doch irgendwie so arretieren lässt, dass er beim Loslassen nicht herunterfällt und man aufrecht stehend aufs Display schauen und sich sogar dorthin bewegen kann, um den OKAY-Knopf zu drücken - Sachen gibt's!
Sicherheitshalber auch noch einmal bei den anderen Reifen versucht - klappt prima, nur der vierte weigerte sich, allerdings zeigte mir da das Display eh von vornherein den richtigen Druck an, also was soll's.

Erleichtert ins Auto gesunken und den Motor gestartet - F....Mist!! Die Warnleuchte warnleuchtet weiter sanft orange vor sich hin - also wohl doch die Werkstatt, aber erst einmal nach Hause...nach 200 m war die Leuchte aus!!
Freitagmorgen, 8 Uhr in Norddeutschland...

Mittwoch, 2. April 2014

Da ist gutes Rad teuer....

Der Frühling hält Einzug...mittlerweile sogar in Norddeutschland! Zumindest gibt es kaum noch Nachtfrost und ab und an blinzelt auch die Sonne durch die Wolken.

Während man also samstags wieder vermehrt von Rasenmähern geweckt wird (und das, wo die Nachwuchsblondinen sowieso allerspätestens um sieben die Nachtruhe beenden), ist die Zeit gekommen, neben den Kindern auch dem Auto Sommerschuhe zu verpassen.

In den letzten Monaten erfolgreich verdrängt, kommt mir beim Thema "Sommerreifen" auch direkt wieder in den Sinn, dass wir da ja neue brauchen......vier neue....aber hilft ja nichts, das Auto soll ja fahren.

Also direkt am Montag im Autohaus angerufen, die unsere Sommerreifen eingelagert haben. Seit uns vor Jahren einmal ein kompletter Satz Reifen aus dem Carport entwendet wurde, weil unser hauseigener Y-Chromosomenträger meinte, die lägen da doch gut und wer solle da schon dran gehen, lasse ich meine Reifen IMMER einlagern.

Im Autohaus wurde ich auch direkt mit dem zuständigen Mitarbeiter verbunden, den ich um eine Preisauskunft bezüglich neuer Sommerreifen bat. Im Fahrzeugschein steht, dass unser Auto 215/60 R16 99H - Reifen benötigt. Jaaaa, das sei ja nur ein VORSCHLAG, was denn tatsächlich für Reifen auf den Felgen wären? "Keine Ahnung, die liegen ja bei Ihnen!" Ach so, na dann bräuchte er mal das Kennzeichen. Kein Problem, ich weiß wenig von meinem Auto, aber das Kennzeichen kenne ich. Das hätte er nicht im Computer, ob ich mir sicher wäre? Ja, bin ich! Hm, klapper, klapper..nee unter dem Kennzeichen könne er gar nichts finden, ob wir schon einmal bei Ihnen gewesen wären? Dann müssten da ja zumindest Rechnungen zu finden sein.....Guter Mann, wir wohnen seit nunmehr erschreckenden 5 Jahren hier und seitdem wäre unser Auto des Öfteren da gewesen, meine Reifen lägen auch immer da und ich könne ihm versichern, dass die Firma es auch nie versäumt hat, Rechnungen auszustellen!
Also unter dem Kennzeichen könne er gar nichts finden und bei ihnen sei alles nach Kennzeichen organisiert, ob ich denn eine Quittung über die Einlagerung hätte? Hm ja, die habe ich wie üblich bekommen und wie üblich entsorgt....wäre ja bisher nie ein Problem aufgetreten....

Mit einer Namenssuche konnte der gute Mann dann aber doch verifizieren, dass er unsere Daten im Computer hat und - welch Wunder - sogar das Kennzeichen stimmt! Nur Reifen, also die hätte er nicht eingelagert....ob ich mir sicher sei, dass ich die nicht zu Hause hätte? Ja, ich bin mir noch immer sicher und so verspricht er mir, einen Mitarbeiter ins entsprechende Lager zu schicken und nachschauen zu lassen, er würde sich dann  melden.

Am nächsten Tag hat er sich dann auch tatsächlich gemeldet! Er hätte keine Reifen von uns! Ob ich mir sicher sei, dass ich die nicht DOCH zu Hause hätte??? Ich habe dann noch einmal einen Blick in meine  Handtasche geworfen und ihm dann bestätigt, dass die Reifen ganz sicher nicht bei uns lägen und ich mich auch ganz sicher nicht mit dem Autohaus vertan hätte......Gut, er würde ein paar Mitarbeiter mehr ins Lager schicken und suchen lassen, das könne dann aber bis morgen dauern.

Ich habe mich dann zwischendurch mal über Preise von Kompletträdern im Internet schlau gemacht und beschlossen, dass ich im Zweifelsfall selbst "im entsprechenden Lager" des Autohauses suchen würde!!!!
Heute hat sich der brave Mann dann auch wieder gemeldet: Sie hätten meine Räder gefunden!!! Aber die Sommerreifen, also DIE würden nichts mehr taugen, da bräuchte ich neue...

Dienstag, 19. November 2013

Der Kampf um die Fernbedienung

Immer wieder kann man in einschlägigen Zeitschriften lesen, dass es ganze Beziehungskrisen durch den Kampf um die Fernsehfernbedienung gibt, weil die Vorlieben des weiblichen und des männlichen Couchbesetzers so weit auseinander driften  - diesbezüglich kann ich mit Erfahrungsberichten nicht dienen.

Im Normalfall findet man mich abends mit dem Laptop oder einem Buch vor der Nase und mir ist relativ egal, ob und was nebenher im TV läuft. Will ich wirklich einmal einen bestimmten Film oder eine Sendung sehen, stößt das selten auf Gegenwehr des einzigen Vertreters des männlichen Geschlechts hier im Haus. Kann er so gar nichts damit anfangen, kann er ja immer noch Autorennen auf dem iPad fahren...

Kindisch, findet ihr? Das dachte ich auch einmal und wurde entsprechend aufgeklärt: Ich kann euch sagen, das ist TOTAL MÄNNLICH!! Nein, das ist keine 13jähriger-Teenie-Attitüde, das ist Überlebenskampf!! Glaubt ihr nicht? Ich auch nicht, aber solang er glücklich ist....

Ihr seht, unser TV-Programm bietet wenig Konfliktstoff und somit sollte alles paletti sein....weit gefehlt! Denn es gibt ihn - diesen einen Fall, in dem sich die Abgründe der Chromosomenunterschiede offenbaren.....wenn wir nämlich beide dasselbe sehen wollen!! Glaubt ihr nicht? Ihr Unwissenden.....

Früher, in den Anfängen des Fernsehens, also so bis vor zwei Jahren (zumindest in unserem Haushalt), konnte man eine Sendung bzw. den Fernseher an- und ausschalten, durch die Sender zappen und einen Film entweder gucken oder nicht. Szene verpasst? Pech gehabt!

Heute, im digitalen Zeitalter, kann man einen laufenden Film anhalten, zurück- und wieder vorspulen und wer weiß was alles noch...der Anfang vom Ende....
Denn es ist so - Dinge, die für Frauen auf der Hand liegen, ohne dass sie explizit ausgesprochen werden, gehen an Y-Chromosomenträgern komplett vorbei!
Jetzt gehört unser hauseigener Mann durchaus zu den intelligenten Vertretern seines Geschlechts und als Informatiker ist logisches Denken für ihn so natürlich wie regelmäßiges Atmen. Entsprechend sollte man doch voraussetzen können, dass Anspielungen, Andeutungen oder kongruentes Handeln auch ihm die Absichten, die dahinter stecken, offenbaren müssten......weit gefehlt....

Aufgrund diverser Jahre TV-Erfahrung braucht mir auch niemand zu erklären, dass Männer Andeutungen von Seiten der Frau nie verstehen werden und klare Ansagen brauchen - dessen bin ich mir voll bewusst und so wird es mir nie passieren, dass ich an Geschenkanlässen enttäuscht bin, weil ich doch monatelang immer wieder von dieser einen Tasche gesprochen habe oder mehrfach erwähnt habe, dass ich genau dieses Buch schon immer haben wollte - und dann schenkt er mir eine CD. Männer brauchen klare Ansagen! Andeutungen erkennen sie nicht als solche und schon gar nicht als Aufforderung! Mädels, wünscht ihr euch etwas ganz bestimmtes, macht es wie ich: erstellt eine öffentliche Amazon-Wunschliste und stellt sicher, dass euer Mann weiß, wo er diese findet!!!

Aber zurück zum Thema: Möglicherweise bin ich ja auch etwas eigen, wenn ich einen Film sehen möchte. Im besten Fall konzentriere ich mich dann auf eben diesen Film, möchte die Handlungen verfolgen und Dialogen zuhören! Möchte ich den Inhalt eines Film tatsächlich von Beginn an bis zum bitteren Ende mitbekommen, meide ich auch Kinosäle! Ich habe grundsätzlich das Glück, genau das Pärchen hinter mir zu haben, das nicht nur dauernd mit dem Popcorn raschelt oder lautstark den letzten Tropfen Cola aus dem Becher saugen muss, sondern genau die, die ab dem ersten Bild dringend den Film diskutieren müssen, nicht gut sehen oder hören können: "Was hat die jetzt gesagt??", "Was macht der denn da?", "Wieso gehen die denn jetzt nicht da rein?" - ich habe an sich ein gelassenes Wesen und bin nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen - ABER SO ETWAS MACHT MICH WAHNSINNIG!!!!!!!

Zurück zur trauten Kulisse auf dem heimischen Sofa: Der Film fängt an, ich bin gespannt auf die Handlung, prompter Kommentar von rechts: "Was war das denn da hinten rechts für ein farbiger Punkt?".....???...sollte dort hinten rechts ein farbiger Punkt gewesen sein, ist der sicher für die Handlung nicht relevant, denn die Personen im Vordergrund werden gerade eingeführt.....Brummeln von rechts: "Könnte ne Lichtreflexion gewesen sein..."....öhm ja, mir egal.....dann der Beginn der Apokalypse: "Ich spul nochmal zurück!" - Nein!! Ich möchte wissen, wie es weiter geht und es ist mir pupsegal, ob da jetzt eine Lichtreflexion war oder ein Vogel etwas verloren hat.....er spult zurück, wir gucken die Szene noch einmal - nicht wirklich zu erkennen, was er meint.....er spult nochmal zurück, ich laufe rot an......wir gucken weiter, er meint, dass das sicher für die Handlung auch nicht wichtig sei.....fünf Minuten vergehen in einträchtigem Schweigen, dann: "Was hat sie gesagt? Warum nuschelt die so, ich hab nix verstanden!" (Fernbedienung bereits in der Hand). Ich rekapituliere kurz, was gesagt wurde und darüber verpassen wir die ersten wirklich entscheidenden Worte - egal, man wird schon verstehen, worum es geht, denke ich.......aber: "Jetzt hab ich das nicht gehört, ich spul zurück!" Er spult zurück....wir gucken weiter....."Warum sagt sie ihm nicht einfach, was sie will?" "Weil er es selbst merken soll."........."Wieso?"...."Na, weil sie möchte, dass er das für sie tut, weil er das will und nicht, weil sie ihn darum gebeten hat."......"??????"......."NA DAS LIEGT DOCH AUF DER HAND!!!"....."???"..."Ich spul zurück."

Ihr glaubt, ich übertreibe?? Ich leihe ihn euch gern mal zum Fernsehgucken aus, aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!

Mittwoch, 18. September 2013

Call-Center-Anrufe

Ihr kennt sie sicher alle - die ungebetenen Call-Center-Anrufe, die einem das Blaue vom Himmel versprechen, Gewinne satt oder Abos verkaufen wollen, eine zusätzliche Kreditkarte oder was weiß ich noch alles - ja offiziell sind sie glaub ich mittlerweile verboten, weniger wurden sie dadurch nicht...

Da ich im Normalfall tagsüber nicht zu Hause bin, landen viele auf dem Anrufbeantworter, mit dem sprechen sie ja nicht und ich sehe dann nur seltsame Nummern in der Anrufliste - meinetwegen....

Vor einigen Wochen allerdings war ich krank und verbrachte einige Tage zu Hause. Wenn es dann langsam bergauf geht, kann man, wie ich festgestellt habe, durchaus viel Spaß mit diesen Anrufern haben!

Was man natürlich keinesfalls machen darf ist, sich auf ernsthafte Diskussionen mit ihnen einlassen - ich weiß nicht, in welchem Boot Camp Call-Center-Mitarbeiter ausgebildet werden, aber wenn sie keine Argumente mehr haben, warum sie natürlich viel besser als die Konkurrenz sind oder warum man unbedingt eine dritte Fernsehzeitung benötigt, werden sie oft doch sehr ungehalten und mein Wortschatz hat sich um einige Beschimpfungen erweitert. Klar, man kann einfach auflegen - aber irgendwie unbefriedigend ist das ja schon....

Aber jetzt weiß ich, wie es viel unterhaltsamer laufen kann: Wie gesagt, ich war krank zu Hause, das Telefon klingelt und ein Tiefkühllieferservice wollte seine Dienste anpreisen. Ich hab gar nichts gegen Tiefkühlkost und jeden Monat kommt ein netter Herr hier vorbei und bringt mir, was immer ich haben möchte - aber das muss ich der Dame am Telefon ja nicht auf die Nase binden!!!! Also frage ich ganz unbedarft: "Und das ist dann alles tiefgekühlt?????". Die Anruferin, die wohl dachte, wir leben hinter dem Mond, meinte ganz salbungsvoll: "Ganz genau, alles praktisch tiefgekühlt." Daraufhin ich mit allerliebster Kleinmädchenstimme: "Aber Tiefkühlkost ist doch des Teufels!" Sie hat aufgelegt und nie wieder angerufen.

Einige Callcenter wissen mittlerweile, dass es noch andere Menschen gibt, die tagsüber zwecks Broterwerb das Haus verlassen müssen und dann telefonisch nicht erreichbar sind. Die rufen dann am späten Nachmittag an und da kann es tatsächlich geschehen, dass ich da bin und abnehme. So auch heute! Da findige Unternehmer festgestellt haben, dass es hier im ländlichen Niedersachsen nicht so viel Zerstreuung gibt wie in manch städtischen Gebieten, haben sie angefangen, hier das Internetangebot auszubauen und so gehen gerade diverse Anbieter auf Kundenfang. Entsprechend sagt der freundliche Callcenter-Mitarbeiter am Telefon: "Ich möchte mit Ihnen über Ihr Internet sprechen." Ich hocherfreut: "Jaaa, das finde ich klasse! Da trifft man sooo nette Leute und muss sich vorher nicht einmal die Haare machen!!!" "Öhm ja, ich möchte mit Ihnen über Ihren Internetanbieter sprechen." "Das muss man anbieten??? Also bei mir kommt das durch die Luft, nur manchmal scheint es vorher runterzufallen, dann habe ich keinen Empfang." "Wer kümmert sich denn bei Ihnen um die technischen Aspekte?" "Ach so, das macht mein Mann." "Wann ist der denn wieder zu Hause??" Ich, leidend: "Ja DAS wüsste ich auch gern." Ich glaube, der Mann ruft auch nicht noch einmal an...

Freitag, 22. Februar 2013

Jedem Tierchen sein Plaisirchen....

Jeder hat so seine Macken...dass sich das nicht allein auf Menschen bezieht, kann sicher jeder, der ein Haustier hat, bestätigen.
Aber auch da gibt es solche und solche Macken - unser Kater ist da etwas exzentrisch....

Vielleicht liegt es am Alter, immerhin ist der Herr mittlerweile 14 Jahre alt, vielleicht meint er auch einfach, das muss so sein...
Schon seit Monaten konnte man beobachten, dass Winston die Wassernäpfe - zwei Edelstahlschüsselchen im Ständer - immer mit der Schnauze durchs ganze Zimmer schubste, bis er dann doch irgendwann trinken konnte. Warum? Keine Ahnung...die anderen Katzen hatten nie ein Problem mit dem Wasser...naja, soll er, wenn er meint.

Vor einigen Wochen dann waren meine Eltern mit ihrem neuen Hund zu Besuch. Hundeschüsseln sind im Normalfall um einiges größer als Katzenschüsseln, so auch Lunas Wassernapf, eine große Edelstahlschüssel. Okay, der Hund musste dafür in Kauf genommen werden, aaaaber der Kater war seelig! Eine Wasserschüssel, wie er sie sich immer erträumt hat!! Nicht nur, dass er sich direkt auf das Wasser stürzte, er stand direkt mit den Vorderpfoten in der Schüssel und begann, ekstatisch in der Schüssel zu treten.

Tja, mit dem Hund verschwand der Wassernapf und Winnie musste wieder seine Schüsseln durch die Gegend schieben.
Aber der Mensch ist ja mitleidig und so habe ich ihm jetzt einen gaaaaaanz großen Wassernapf gekauft. Ein Kater auf Wolke 7, anders lässt es sich nicht beschreiben, wie Winston reagierte. Nachdem er minutenlang mit den Vorderpfoten in der Wasserschüssel herumgetrampelt war, fiel ihm dann wohl auf, dass das letzte Mal, als ihm eine derart riesige Schüssel vergönnt gewesen war, da ein artfremder Vierbeiner mitgeliefert worden war, nach dem er sich jetzt hektisch umsah. Was ein Glück für ihn - kein Hund weit und breit :-)

Mal gucken, welch seltsame Wünsche als nächstes anstehen...aktuell ganz weit vorn auf der Skala: Die Miniblondine (4), die wünscht sich eine Yogamatte.