Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Mittwoch, 13. Juni 2012

Warten auf den Sommer

Bücher haben Widmungen, wieso also nicht auch Blogeinträge? Dieses Posting widme ich Magda, die sich bitter über die Leere hier im Blog beschwert hat und auch Zeitmangel und aktuell Gipsarm nicht gelten lässt - Magda, du siehst, ich tue mein Bestes!

Wir warten alle sehnsüchtig auf die Sommerferien, die dieses Jahr hier in Niedersachsen leider erst Ende Juli beginnen - etwas mehr als 5 Wochen noch.
Damit endet nicht nur (endlich) das dritte Schuljahr der großen Nachwuchsblondine, sondern auch die Kindergartenzeit der mittleren, von ihr sehnsüchtig erwartet. Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, hoffe ich aktuell, dass dieses kommende Schilkind auch nach der Einschulung noch gern in die Schule geht - wäre doch eine nette Abwechslung...

Nachdem zwei von drei Nachwuchsblondinen nacheinander die Windpocken hatten, bereits zum zweiten Mal, läuft aktuell die Meutenmama mit Gips rum, natürlich rechts, muss sich ja lohnen... Gebrochen habe ich mir Gott sei Dank nichts, dafür eine Nervenentzündung, oder wie Anna im Kindergarten verkündete: "Die Mama hat Nerven!"
Aus diesem Grund muss die Meute zur Zeit auf den gewohnten Nachmittags-Shuttleservice verzichten und wir laufen gemeinschaftlich nach Hause.
Da Anna nicht wirklich geduldig ist und vom Forscherdrang ihrer jüngeren Schwester, der das Tempo deutlich bremst, genervt und außerdem recht selbständig, lässt sie sich meist den Schlüssel aushändigen und geht schon vor - bisher immer problemlos.

Heute also marschiert sie auch vor, ich sehe sie ca. 200 Meter weiter einige Worte mit dem GaLa-Bauer wechseln, der zwischen seinem Auto und dem Garten hin und her springt. Dann geht sie weiter. Als wir auf Höhe des GaLa-Bauers ankommen, fragt der, ob das meine Tochter gewesen sei, was ich schlecht verneinen kann. Hach, das sei ja ein ausgesprochen höfliches Kind, da gäbe es nix! Das freut das Mutterherz!! Nachfragen zu Hause haben ergeben, dass sie gefragt hat, ob sie da durch gehen dürfe.

Der Weg führt den größten Teil eine schnurgerade Straße entlang, sodass wir Anna auch auf weitere Entfernung gut im Blick haben. Selbiger verdunkelt sich meinerseits, als ich sehe, wie sie sich mit einer Frau unterhält - das Kind weiß doch, dass sie nicht mit Fremden reden soll!! Unruhe macht sich breit, als sich die Frau, die vorher an einer Mauer gelehnt stand, sich mit Anna zusammen in Bewegung setzt. Da die Miniblondine den Ernst der Lage nicht übersehen kann und sich entsprechend weigert, das Tempo anzuziehen, flitzt Becky vor, um ihre Schwester zum Anhalten zu bewegen. An der nächsten Querstraße muss Anna abbiegen, was sie auch tut, während die andere Frau weiter geradeaus geht.

Als Caro und ich dann endlich auch um besagte Kurve kommen, hören wir schon von Weitem, wie Rebecca ihrer jüngeren Schwester die Leviten liest: "...und was hättest du denn gemacht, wenn die Frau einfach deine Hand genommen und die mitgezerrt hätte?! Hast du vergessen, wie das in dem Buch "Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit" war? So etwas will ich nicht nochmal erleben, das nächste Mal denkst du vorher nach!"
Was war ich stolz auf sie!

3 Kommentare:

  1. Das Buch haben wir auch :-). Nur interessiert es meine Querdenker wenig, sie sind genauso lebhaft und müssen sich allen mitteilen. Die Kommentare sind teils sehr goldig, aber diese innere Unruhe kenn ich nur zu gut.

    Die olle Husky

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  2. magda sagt artig "danke" und ist auch wirklich dankbar, mal wieder was zu lachen zu haben.
    diesmal insgesamt ein bildungspogramm:
    - die nachwuchsblondinen wurden nicht verkauft
    - die mama hat nerven.. juti, das dachte ich mir fast..
    -ihr wohnt in einer gegend, in der die bauern GALA lesen.. wer hätte das gedacht?
    - es gibt offensichtlich kinderbücher, die verhindern, das sich kinder von feuerwehrleuten retten lassen..

    weiter so!
    aber nich so lange warten diesmal.
    der gips war eh ne faule ausrede..s.bücherblog

    smile magda

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  3. Oohh, schön von Dir zu lesen, weniger schön natürlich von Gipsarmen und Windpocken zu hören und ich schicke mal ein paar Gesundheitswichtel rüber!! Rebecca ist übrigens ein wunderschöner Name, so heißt meine jüngste Schwester (inzwischen 31 ;-) )
    Liebe Grüße
    Nicole

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