Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Sonntag, 17. Oktober 2010

...aber er leidet!

Einige Dinge zwischen Mann und Frau werden wohl auf ewig ein Rätsel bleiben - meiner Überzeugung nach wird dazu auch das männliche Verhalten im Krankheitsfall zählen. Es wird Frauen wahrscheinlich immer unbegreiflich bleiben, dass ein Schnupfen einen Mann wochenlang ans Bett fesseln und dem Ende seines Lebens entgegenblicken lassen kann.
In diesem Zusammenhang kommt mir immer ein Bild ins Gedächtnis (Vicky, dafür werde ich dir wohl ewig dankbar sein!): Ein Mann mit Blick sterbender Schwan und Schal im Bett, eine verwirrte Frau und ein Fieberthermometer, das eine ganz normale Körpertemperatur anzeigt. Darunter der Satz "Aber meine Liebe, er leidet...."
Nicht ganz schlüssig bin ich mir noch immer, ob das Ganze von einer realistischen Frau stammt oder von einem Mann, im verzweifelten Versuch, der Frauenwelt zu vermitteln, dass das wirklich wirklich ernst zu nehmen ist.
Männer leiden ja gern sehr laut und publikumswirksam - ob ein Mann tatsächlich krank ist, also nach weiblichen Maßstäben, lässt sich also auch genau daran festmachen. Liegt der Mann weitab vom Rest der Welt allein im Bett und schläft durchgehend, dann ist er krank. Liegt er im Wohnzimmer auf dem Sofa und lässt seine Familie viertelsekündlich wissen, wiiieee schlecht es ihm geht - tja, Männer halt...
Meine ganz persönliche Theorie ist übrigens ganz simpel. Männer leiden sooooo doll und lautstark, scheuchen ihre Familie von A nach B und wieder zurück - weil sie es können!
Männer können sich doch darauf verlassen, dass der restliche Alltag ganz normal weiterläuft, weil sich "schon jemand darum kümmert", wohingegen eine Frau, die mit Lungenentzündung zwei Tage im Bett lag die nächsten Wochen benötigt, den Rückstand aufzuholen und den Alltag wieder in gewohnte Bahnen zu lenken.
Aber bevor die ersten Mitleidsbekundungen hier ins Haus flattern, ich spreche in diesem Moment nicht von uns. Mein ganz persönliches männliches Exemplar sitzt putzmunter seit drei Stunden an seinem Computer zwecks Entspannung (Nein, das ist KEINE hirnlose Ballerei, das ist STRATEGIE!!!). Find ich auch absolut verständlich, immerhin hat er sich pünktlich zum Mittagessen aus dem Bett gequält und danach sogar noch das Au Pair zum Bahnhof gefahren - da muss man sich erstmal ordentlich ausruhen, immerhin ist Wochenende.

2 Kommentare:

  1. kenn ich.. der vater meiner tochter bekam ein mal im jahr angina.. da brauchte er täglich 26 std. full service1 (aber gestorben ist er trotzdem jedes mal) smile magda

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  2. Warum kommt mir das so bekannt vor? Spieglein, Spieglein. Muss am Y-Chromosom liegen.

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