Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Freitag, 15. Juni 2012

Auf dem Abstellgleis

Die Miniblondine mit ihren 3 Jahren, weiß genau, wo es im Leben lang geht. "Mama, der Papa ist mein Prinz!" strahlt sie. Soll sie es genießen, solang es dauert, denke ich....aber damit nicht genug: "Wenn ich groß bin, dann heirate ich den Papa, weil der mein Prinz ist!" "Ja, hm, der Papa ist aber doch schon mit mir verheiratet" wage ich einzuwenden.

"Mama, man kann nur einen heiraten" Der Maus kann man nichts vormachen. "Genau Schatz!" Gibt ja bestimmt noch mehr Prinzen auf der Welt, da wird sich auch einer für sie finden, oder? Falsch gedacht!

"Du musst dir dann einen neuen Mann suchen!" An Selbstbewußtsein und anscheinend auch langfristiger Planung mangelt es ihr anscheinend nicht. Aber sie ist nicht herzlos und denkt auch an ihre Mitmenschen: "Wenn du keinen anderen Mann findest, dann hilft dir der Papa dabei!" Damit war das Thema für sie erschöpfend erörtert...

Auch unsere mittlere Nachwuchsblondine hat ihre Zukunft schon geplant! Nachdem sie sich monatelang mit einem gleichaltrigen Jungen ihrer Kindergartengruppe einig war, dass sie beide heiraten, hat sie ihm jetzt den Laufpass gegeben! Sie wolle lieber "alleinstehend" (O-Ton Anna!!) bleiben, denn wenn man heiratet, bekommt man irgendwann Kinder und darauf hätte sie dann keine Lust! Ich habe es dabei bewenden lassen, 6 Jahre fand ich für eine tiefgründige Erörterung von Verhütungsmethoden dann doch zu jung....

Zumindest von der großen Nachwuchsblondine dürfen wir Enkel erwarten! Die bekommt nämlich mindestens drei Kinder und weil sie ihre Zeit für sich und ihren Mann und zum Einkaufen braucht, müssen ihre Kinder dann bei uns wohnen - na Prost Mahlzeit!

Mittwoch, 13. Juni 2012

Warten auf den Sommer

Bücher haben Widmungen, wieso also nicht auch Blogeinträge? Dieses Posting widme ich Magda, die sich bitter über die Leere hier im Blog beschwert hat und auch Zeitmangel und aktuell Gipsarm nicht gelten lässt - Magda, du siehst, ich tue mein Bestes!

Wir warten alle sehnsüchtig auf die Sommerferien, die dieses Jahr hier in Niedersachsen leider erst Ende Juli beginnen - etwas mehr als 5 Wochen noch.
Damit endet nicht nur (endlich) das dritte Schuljahr der großen Nachwuchsblondine, sondern auch die Kindergartenzeit der mittleren, von ihr sehnsüchtig erwartet. Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, hoffe ich aktuell, dass dieses kommende Schilkind auch nach der Einschulung noch gern in die Schule geht - wäre doch eine nette Abwechslung...

Nachdem zwei von drei Nachwuchsblondinen nacheinander die Windpocken hatten, bereits zum zweiten Mal, läuft aktuell die Meutenmama mit Gips rum, natürlich rechts, muss sich ja lohnen... Gebrochen habe ich mir Gott sei Dank nichts, dafür eine Nervenentzündung, oder wie Anna im Kindergarten verkündete: "Die Mama hat Nerven!"
Aus diesem Grund muss die Meute zur Zeit auf den gewohnten Nachmittags-Shuttleservice verzichten und wir laufen gemeinschaftlich nach Hause.
Da Anna nicht wirklich geduldig ist und vom Forscherdrang ihrer jüngeren Schwester, der das Tempo deutlich bremst, genervt und außerdem recht selbständig, lässt sie sich meist den Schlüssel aushändigen und geht schon vor - bisher immer problemlos.

Heute also marschiert sie auch vor, ich sehe sie ca. 200 Meter weiter einige Worte mit dem GaLa-Bauer wechseln, der zwischen seinem Auto und dem Garten hin und her springt. Dann geht sie weiter. Als wir auf Höhe des GaLa-Bauers ankommen, fragt der, ob das meine Tochter gewesen sei, was ich schlecht verneinen kann. Hach, das sei ja ein ausgesprochen höfliches Kind, da gäbe es nix! Das freut das Mutterherz!! Nachfragen zu Hause haben ergeben, dass sie gefragt hat, ob sie da durch gehen dürfe.

Der Weg führt den größten Teil eine schnurgerade Straße entlang, sodass wir Anna auch auf weitere Entfernung gut im Blick haben. Selbiger verdunkelt sich meinerseits, als ich sehe, wie sie sich mit einer Frau unterhält - das Kind weiß doch, dass sie nicht mit Fremden reden soll!! Unruhe macht sich breit, als sich die Frau, die vorher an einer Mauer gelehnt stand, sich mit Anna zusammen in Bewegung setzt. Da die Miniblondine den Ernst der Lage nicht übersehen kann und sich entsprechend weigert, das Tempo anzuziehen, flitzt Becky vor, um ihre Schwester zum Anhalten zu bewegen. An der nächsten Querstraße muss Anna abbiegen, was sie auch tut, während die andere Frau weiter geradeaus geht.

Als Caro und ich dann endlich auch um besagte Kurve kommen, hören wir schon von Weitem, wie Rebecca ihrer jüngeren Schwester die Leviten liest: "...und was hättest du denn gemacht, wenn die Frau einfach deine Hand genommen und die mitgezerrt hätte?! Hast du vergessen, wie das in dem Buch "Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit" war? So etwas will ich nicht nochmal erleben, das nächste Mal denkst du vorher nach!"
Was war ich stolz auf sie!