Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Nietzsche)

Freitag, 24. September 2010

Das hat frau jetzt davon...

Sooo, es ist Freitag - das Wochenende steht vor der Tür. Okay, das Wetter lässt zu wünschen übrig, aber zwei arbeitsfreie Tage im Kreise der Familie sind ja auch nicht zu verachten. Und was passiert? Mein mir Angetrauter erhält schon vorsichtshalber Beileidsemails, da die Weltöffentlichkeit jetzt informiert ist, dass höchstwahrscheinlich frühmorgens ein Ssssoookkkooobbooottt verlangendes blondgelocktes Wesen an unserem Bett stehen wird. Ich meine, selbstverständlich ist Mitleid angebracht, schön ist anders - aber dieses Mitleid hat doch kaum der Y-Chromosomenträger der Familie verdient - denn der wird schnarchend daliegen und bestmöglichst alles ignorieren.
Zumal dieses Leid ja hausgemacht ist. Wohl etwas untypisch gehen zwei der drei blondgelockten Wesen eindeutig auf seine Kappe. Von der Ältesten mal abgesehen - und DIE schläft (mittlerweile) ja anstandslos durch - war er es ja, der alles weitere an blondgelocktem Nachwuchs für unverzichtbar hielt. Selbst der bereits vorhandene Nachwuchs wurde angestachelt die Mutter davon zu überzeugen, dass dringend noch eine Schwester her musste - Brüder standen irgendwie wohl nie zur Diskussion *schulterzuck* Und obwohl der Antrieb definitiv von ihm ausging, kann ich mich nicht erinnern, dass er den Part Schwangerschaft und Geburt ebenso bereitwillig übernommen hätte...also liebe Herren der Schöpfung: Mitgefühl ist angebracht, aber bitte an den richtigen Adressaten ;-)

Donnerstag, 23. September 2010

Wunder über Wunder

Chaos zu verbreiten scheint sowieso eine unabänderliche Eigenschaft allen Nachwuchses zu sein. Jahrelange Tests haben ergeben, am besten funktioniert dies unter Aufsicht des Erzeugers. Nicht, weil der dazu anstiften oder dies auch nur befürworten würde, sondern einzig deshalb, weil der trotz körperlicher Anwesenheit geistig in ganz anderen Sphären schwebt.
Um keine bösen Kommentare zu ernten - dies ist keinesfalls auf sämtlich Y-Chromosomenträger anzuwenden, aber, auch wenn ich mich hiermit weit aus dem Fenster lehnen sollte, ich behaupte auf alle, die eine Leidenschaft für Computer haben. Als einziger Y-Chromosomeninhaber unter lauter X-Chromosomen sind unterschiedliche Spielvorlieben vorprogrammiert und ihm ist definitiv nicht vorzuwerfen, dass er mit Barbies, Polly Pockets oder ähnlichem nicht viel anfangen kann. Auch kindgerechte Brettspiele weisen nicht die nötigen special effects auf, um seine Aufmerksamkeit zu fesseln, so wendet Mann sich dem Computer zu. Sobald der Bildschirm hell wird, schaltet im Hirn jegliches Zeitgefühl ab! Ob eine Minute oder drei Stunden vergangen sind ist hinterher grundsätzlich nicht nachvollziehbar und alles jenseits des Bildschirms verwischt zu Hintergrundgeräuschen, die problemlos ignoriert werden können. Taucht Mann irgendwann aus dieser Parallelwelt wieder auf, sei es durch anhaltendes Schreien der blondgelockten Horde aufgrund ernsthafter Verletzungen oder schockartiges Aufschreien der weiblichen Erwachsenen hier im Haus, wenn sie den Raum betritt - ja wie das passieren konnte, dass der Raum nicht nur unordentlich ist, sondern akuter Renovierungsbedarf besteht - all dies ist eine der unlösbaren Rätsel des Lebens, denn "Ich war doch die ganze Zeit dabei!"

Ungeziefer ist nicht gleich Ungeziefer

Die Meute ist Ungeziefer gegenüber eigentlich recht aufgeschlossen: Raupen werden verfolgt, die Wege der Regenwürmer nachvollzogen und als sie der Katze eine tote Maus abgejagt hatten, konnte ich sie nur mit Mühe und Not von einer Obduktion fern halten.
Abends, wenn sie schlafen sollen hingegen hat das ganz andere Dimensionen - die eine bekommt einen Schreikrampf weil eine böse Fliege in ihrem Zimmer ist und sie bestimmt auffrisst, sobald sie schläft und die andere kommt mit einem Turban auf dem Kopf runter. Promptes Eingreifen des Erzeugers ist unabdingbar, DENN - eine böse riiieeessiiiggee Spinne (realistisch betrachtet also kaum mit bloßem Auge zu sehen) sitzt an der Decke und guckt sooooo fies, dass das Kind unmöglich schlafen kann. ICH vermute ja, dass die Spinne ihrerseits Angst hat vor dem seltsam orientalisch gekleideten menschlichen Wesen....

Kindliche Logik

Kindlicher Logik ist oft einfach nichts entgegen zu setzen....einfaches Beispiel aus der Realität: Nach Feierabend die Abwesenheit der Kinder, die im Garten tobten, genutzt und das Erdgeschoss gesaugt und gewischt - sogar trocken war es, bis die Meute hereinstürmte. Jaaa, dummerweise klebte an allen Schuhen kiloweise Erde. Vier Schuhe flogen quer durch den Flur, sodass sich die Erde fächerartig überall verbreiten konnte und die Jüngste der Horde, gut erzogen, weiß, dass sie sich zum Schuhe ausziehen auf die Treppe setzen soll, zwecks Vermeidung von Ungleichgewichtsunfällen, latscht entsprechend mit den siffigen Schuhen den kompletten Flur entlang, bis sie bei der Treppe angelangt ist.
Verständlicherweise wenig begeistert sah ich mir die Bescherung an, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass ich ja gerade alles sauber hatte und mit den Worten endend "War alles für die Katz'" - Daraufhin eines der blondgelockten Wesen ganz verständig "Genau Mama! Und jetzt putzt du für uns!"

Dienstag, 21. September 2010

kindliche Vorstellungen von Ausschlafen

Manchmal bleibt einem einfach nichts anderes übrig - es gibt Tage, da ist der Tag schon vor dem Frühstück gelaufen....vornehmlich an Wochenende, wo man davon ausgeht, sich vom Stress der Woche erholen zu können - mit drei Töchtern weit gefehlt!
Die fünf bis zehn Weckattacken in der Nacht durch die Jüngste der Meute mal vernachlässigend, steht aber spätestens um halb sechs (ja 5:30 Uhr, nicht 17:30 Uhr) irgendein blondgelocktes Wesen neben einem - die verbale Artikulation variiert je nach Alter des Eindringlings von "Mamaaaaa ssssooookkkoobbooootttt essen" über "Mama, ich hab HUNGER" bis zu "Mensch Mama, der Papa pennt noch, kannst nicht wenigstens DU aufstehen und Frühstück machen, ich bin schon fast verhungert!"
Öhm nein, kann ich nicht und WILL ich nicht - solche Antworten allerdings werden von der kompletten Meute problemlos ignoriert. Wagt man bzw. Mama es dennoch nicht direkt aufzuspringen oder alternativ das schnarchende Wesen neben ihr aus dem Bett zu befördern, bewegt sich die blonde Meute früher oder später Richtung Untergeschoss und Wohnzimmer - jaaaaaaa Ruhe und Schlaf. Mama döst ein und wird wenige Minuten später durch lautes Klirren alarmiert - gaaaaaanz böse. Unten angekommen liegt mindestens ein Weinglas in Scherben, welches vom Erzeuger der Meute abends unachtsam auf dem Couchtisch stehen gelassen wurde, dazu kann sich noch ähnlich zerbrechliches Geschirr gesellen - naja und bis die Schweinerei beseitigt ist, ist soviel Adrenalin ausgeschüttet, dass der Weg ins Bett dann auch vorbei ist.
Während der Aufräumarbeiten liegt sich die Meute bereits in den Haaren, um die Schuldfrage zu klären, die der übernächtigten Mutter eigentlich vollkommen schnuppe ist und wenn dann alle drei am Heulen sind und neben einem die Katze nach Futter maunzt - DANN ist der Tag schon gelaufen....

Life at its best


Es ist Zeit, schreiend im Kreis zu laufen – Manche Menschen reagieren ja mit großem Unverständnis auf diesen Satz: Was soll das denn bedeuten??? Mir hingegen ist die Bedeutung vollkommen klar und das Gefühl, dass schreiend im Kreis zu laufen jetzt nicht nur das einzig richtige, sondern überhaupt die einzig mögliche Reaktion ist, ist mir auch nicht neu.
Mein Mann gehört eher zur Gattung der Unverständigen – da fragt man sich doch, wie das Leben von Mann und Frau innerhalb ein und derselben Familie, mit ein und denselben Kindern derart unterschiedlich sein kann...Mir scheint, irgendwas läuft da nicht richtig.
Wobei ich das nicht nur bei mir, sondern auch im Freundeskreis beobachte. Die frühere Ordnung, die Frau kümmert sich um den Haushalt und die Kinder, der Mann sich um alles Organisatorische und Finanzielle und geht als Alleinverdiener arbeiten, sind in der heutigen Zeit natürlich überholt – nein heute, in den Zeiten der Emanzipation, darf sich die Frau zusätzlich zu Haushalt und Kindern auch noch um das Organisatorische und Finanzielle kümmern und geht natürlich, schon für die Selbstachtung, auch noch arbeiten. Das findet Mann ganz normal, immerhin sind es die Frauen, die sagen, sie können alles mindestens so gut wie die Männer – da lässt man sie doch gleich alles allein machen und beschränkt sich auf Kritik, das strengt auch nicht so an.
Vollkommen unverständlich findet Mann nebenbei auch noch, dass Frau nach einem 18 Stunden-Tag (Arbeit, Kinder, Haushalt, Tiere, Garten, etc) die restlichen Stunden des Tages nicht damit verbringt, entspannt und immer bereit, den Herren der Schöpfung glücklich zu machen, sondern einfach tot ins Bett kippt. IHN halten 8 Stunden Arbeit am Tag doch auch nicht ab....
Aber ich schweife ab – wo war ich gleich? Ach ja – schreiend im Kreis laufen.